Vor rund 100 Jahren entwickelten sich die Monti di Condra zum Hotspot der Wohlhabenden. Unglaublich schön ist heute vor allem die Natur.

Ein Besuch des Klosters von Bigorio lässt sich zu einem Tagesausflug ausbauen. Nicht, dass man von morgens bis abends in den Gängen, im Speisesaal, der Kapelle herumspazieren und mit seiner Anwesenheit Unruhe stiften soll. Doch nachdem der Convento empfiehlt, nach dem Museum noch den Rest des Klosters zu besuchen, könnte man vorher beispielsweise einen Spaziergang durch die Natur unternehmen. Einen, der den Klosterbesuch bestens abrundet, da er in dessen unmittelbarer Nähe beginnt und ebenfalls von Stille gekennzeichnet ist.

Beruhigende Klangkulisse

Der Spaziergang vom Ende der Via Convento durch Kastanien- und Buchenwälder nach Condra wirkt Wunder. Unterwegs ist oftmals nur die beruhigende Klangkulisse der Natur, das Zwitschern der Vögel und das Rascheln der Blätter, zu hören. Es tut gut, diesen Geräuschen zu lauschen, die die Alltagssorgen beiseite schieben. Auch oben angekommen, fühlt man sich fern vom täglichen Einerlei. Das auf rund 1’000 Metern gelegene Condra wandelte sich in den 1920er-Jahren vor allem wegen seiner Aussichtslage vom ruralen Dorf in eine Ferienhaussiedlung für die Reichen und Schönen. Die schicken Häuser sind noch heute attraktiv anzuschauen – überboten nur von der Aussicht.

Beliebtes Fotomotiv

In der Umgebung grasen die Kühe und Schafe des Bauernhofs Monti di Condra und geben ein beliebtes Fotomotiv ab. Für wen die Stille eines Gotteshauses die perfekte Art der Erholung ist, findet auch in Condras Höhenlage, was er oder sie sucht. Das schön gelegene, kleine Oratorio del Sacro Cuore di Gesù wurde 1924 eingeweiht – in der Blütezeit Condras. Sowohl die Menschen, die wegen ihres Viehs auf den Hügeln weilten, als auch Ferienaufenthalter befürworteten die Errichtung des Kirchleins. 400 Menschen nahmen an der Einweihung teil.