Die “Via del Mercato” im Centovalli wurde früher für den Warentransport genutzt. Heute bietet sie ein geschichtsreiches Wanderabenteuer.

Auf der Via del Mercato wird nicht etwa gemütlich von Marktstand zu Marktstand geschlendert, mit Händlern gefeilscht und nach Schnäppchen Ausschau gehalten. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Saumpfad. Aber dass er “Marktweg” heisst, hat schon einen Grund: Früher war er ein Handelsweg, auf dem Bauern ihre Waren vom oberen Centovalli und noch weiter entfernten Orten nach Locarno brachten. Heute ist der Weg eine Wanderroute mit viel Natur, Kultur und Geschichte.

Bequemer Start

Locarno spielt dabei trotzdem eine Rolle, auch wenn dort nicht schon losgewandert wird. Der Ausflug soll ja nicht so beschwerlich sein wie für die Händler in vergangenen Zeiten. Er soll Spass machen. Und das garantiert schon die Anreise. Mit der Vigezzina-Centovalli-Bahn geht es bis zum Grenzort Camedo. Von dort wandert man nach Borgnone und zum Mühlenpark. Ein Stück weiter des Wegs, im Dorfkern von Lionza, steht gleich noch eine Sehenswürdigkeit, der Palazzo Tondü. Sein Inneres kann nicht besichtigt werden, aber sein Äusseres ist eindrücklich, seine Hintergründe interessant.

Reizvoller Zielort

Bei Verdasio mit seinen historischen Patrizierhäusern biegen auf der Via del Mercato Wandernde nicht talwärts ab, nicht zu den Seilbahnen in Richtung Rasa und Comino, sondern bleiben auf dem Höhenweg in Richtung Slögna und Calezzo. Am Zielort der zwölf Kilometer langen, mittelschweren Wanderung wäre es schade, gleich in die Bahn zu steigen und zurück nach Locarno zu fahren. Intragna besitzt einen hübschen Dorfkern und einige andere Sehenswürdigkeiten.
Abkürzen lässt sich das letzte Stück mit der Seilbahn Intragna-Pila-Costa momentan übrigens nicht. Sie ist in der diesjährigen Saison ausser Betrieb.