Vom 28. Februar auf den 1. März ist in Locarno nichts wie sonst. Re Pardo übernimmt die Herrschaft und verwandelt die lauschige Altstadt in eine kunterbunt-närrische Karnevalshochburg.

Für viele ist es die schönste Zeit des Jahres. Und die verrückteste. In der Karnevalszeit steht die Welt Kopf. Oben ist unten, der Himmel auf Erden. Den Alltag hinter sich zu lassen und sich dem närrischen Treiben hinzugeben, danach sehnen sich eingefleischte Fasnächtler das ganze Jahr über. Erlaubt ist in der Faschingzeit alles, was Spass macht. Zumindest fast alles. Je verdrehter und ausgefallener, desto besser.

Re Pardo an der Macht

Das ist an der im 1998 wiederauferstandenen Locarneser Stranociada nicht anders. Die ganze Nacht hindurch wird in kunterbunten Kostümen und hinter fantasievoll gestalteten Masken getanzt, gelacht und geschäkert. Dieses Jahr findet die Nacht der Nächte am 28. Februar statt. Locarnos Altstadt verwandelt sich für wenige unvergessliche Stunden in eine Monarchie. Der erst im letzten Jahr gekrönte Re Pardo – König Pardo – regiert dann abermals mit lockerer Hand über die Narrenstadt und wird von den Guggen Anfrigola & Gatt und Percüss band lauthals unterstützt (siehe detailliertes Programm).

Alte Tradition

Locarnos Karnevalsgeschichte ist um einiges älter, als sie auf den ersten Blick erscheint. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts feierten die Locarneser ihre Narrenfreiheit. Der damalige Faschingskönig wurde nach einem traditionellen lokalen Getränk benannt, dem sogenannten capiler, das aus Kaffee, Frauenhaarfarn und Zitronenschale gebraut wurde. Streitereien führten aber schon bald einmal zum Tod von Re Capiler und seiner Locarneser Fasnacht. Das sind glücklicherweise vergangene Zeiten. Der König lebt wieder. Es lebe der Karnevals-König Pardo!