Zum Filmfestival anfangs August wird Locarnos Autokreisel jeweils zur bunten, weltoffenen und exotischen Zeltstadt.

Autokreisel sind für Autos gedacht. In ihnen fahren Fahrzeuge auf der Suche nach dem gewünschten Ausgang im Kreis. Das ist so. An allen normalen Orten der Welt. Doch Locarno ist nicht normal. Jedenfalls nicht während des Filmfestivals. Wenn Sarandons, Fords, Farrows oder Garcías sich an den Gestaden des Langesees tummeln, dann sind nicht einmal Kreisel mehr Kreisel. Sondern – hocus pocus fidibus – Zeltstädte. Wie aus 1001 Nacht.

Vom brennenden Gaumen zum afrikanischen Schuh

Was es in einer Kreisel-Zeltstadt zu erleben gibt? Na, was würden Sie sich denn wünschen? Einen brennenden Gaumen? Kein Problem. Für solche Wünsche ist das thailändische Restaurant zuständig. Das mexikanische auch. Vielleicht steht Ihnen der Sinn aber gar nicht nach etwas Essbarem, sondern vielmehr nach leuchtenden Klunkern. Auch die gibt es in Locarnos Rotonda zu haben. Und zwar in vielfacher Ausführung. Sogar in selbstgemachten afrikanischen Schuhen können Sie den magischen Kreisel verlassen. Oder mit einem frischen Tattoo, mit künstlichen Nägeln oder durchstochenem Nasenflügel.

Vom rhythmischen Reggae zum stimmigen Blues

Ohne Musik wäre die Stadt aber nur halb so schön. Sie würde sang- und klanglos untergehen. Na ja, untergehen vielleicht nicht gerade. Traurig wäre es aber schon, so ganz ohne heisse Rhythmen und dröhnende Bässe. Ab Mittwoch ist deshalb jeden Abend eine andere Liveband angesagt. Begonnen wird mit der Countryband Mama Bluegrass (4. August). Dank den Garden Groove (5. August) gibt es Reggae und Ska zu hören. Die amerikanischen The Haze (7. August) sind für Funk und R’n'B zuständig, und die Acusticom Band (10. August) sorgt für den Blues. Und last but not least: Was wäre eine exotische Stadt ohne Miss? Eine Fata Morgana. Die Miss-Rotonda-Wahl ist infolgedessen unerlässlich. Sie wird am Samstag, 8. August, ausgetragen. Auf dass die Schönste zum Fräulein Kreiselin gekürt werde!