In der Berglandschaft locken der Gletscherpfad und Alternativen, vom Spaziergang im Staumauerstollen bis zu Alpinwanderwegen.

Die meisten Dörfer des wilden Bavonatals kommen bis heute ohne Strom aus. Ausnahme ist San Carlo am Talende, wo in den 1960er-Jahren für den Transport von Personen und Schwerlasten eine Luftseilbahn gebaut wurde. Zum Glück für Naturliebhaber. Denn die Bahn bringt sie in eine traumhafte Landschaft. Geprägt ist das Gebiet von der rauen Schönheit der gewaltigen Bergkulisse. Für Erstaunen sorgt auch die aussergewöhnliche Pflanzen- und Tierwelt. Beim Wandern zwischen Enzian, Feuerlilien, Edelweiss und Arnika lassen sich immer wieder Murmeltiere, Steinböcke, Gämsen und andere Alpenbewohner erspähen.

Leider zum Dahinschmelzen

Ganz so herausragende Kletterer wie Steinböcke müssen Tourengänger zwar nicht sein, um den Gletscherlehrpfad zu schaffen, aber erfahren und schwindelfrei sollen sie sein – und das passende Wander-Equipment dabei haben. Um an den Anfang des Sentiero glaciologico zu gelangen, geht es ab der Bergstation zunächst zum Staudamm des Zött-Sees. Der Weg zum Damm war einige Monate wegen eines Felssturzes gesperrt und wurde kürzlich wieder für Wanderer freigegeben. Mit Kinderwagen, Rollstühlen oder bei starkem Regen ist er noch nicht wieder nutzbar, und Pausen sollen auf dem Weg vermieden werden. Bestaunen lässt sich der Gletscher, von dem jedes Jahr ein weiteres Stück wegschmilzt, auch von anderen Stellen. Beispielsweise von der Capanna Basodino aus. Die Hütte lässt sich einfach von der Bergstation aus erreichen.

Vom Pfad in der Staumauer bis zur langen Tagestour

Und Wanderalternativen gibt es in Robiei mehr als genug. Sowohl einfache, familientaugliche Strecken – darunter der Lehrpfad in der Staumauer oder ein Seerundgang – als auch Alpinwanderwege und längere Routen, die Erfahrung und eine gute Ausrüstung erfordern. Eine Tagestour für trainierte Berggänger führt über Randinascia auf den Pizzo Basodino. Robiei weist auf seiner Seite mit Wandermöglichkeiten darauf hin, dass dabei der Einsatz von Eispickel und Steigeisen empfohlen würde und man bei Nebel auf Gletscherspalten achten müsse. Wer eine solche Tour plant, sollte die Vorhersagen studieren und sich im Umgang mit unterschiedlichen Wetterbedingungen auskennen.