Auf einem Themenweg lassen sich die herrliche Landschaft und Berzona, wo der Schriftsteller ein Haus hatte, erkunden.

Auf literarische Spurensuche kann man sich ebenso im wilden Onsernonetal machen. Dort fand Max Frisch ein Zuhause, kaufte in Berzona ein Steinhaus. “Das Dorf, wenige Kilometer von der Grenze entfernt, hat 82 Einwohner, die Italienisch sprechen; kein Ristorante, nicht einmal eine Bar, da es nicht an der Talstrasse liegt, sondern abseits. Jeder Gast aus den Städten sagt sofort: Diese Luft! Dann etwas bänglich: Und diese Stille! Das Gelände ist steil…” So beschrieb der Schriftsteller und Architekt einst seine Wahlheimat.

Zurückgezogen wie sein Schöpfer

Die reine Luft, die Magie der Stille und die einmalige Landschaft des karg-grünen alpinen Tals können Wanderer auf dem Themenweg Auf den Spuren des Herrn Geiser erleben. “Herr Geiser” ist der Protagonist der Erzählung Der Mensch erscheint im Holozän und lebt zurückgezogen in einem Tessiner Bergdorf. Durch einen Erdrutsch wird er von der Umwelt abgeschnitten und von Todesangst gepackt. Der nach ihm benannte Themenweg ist knapp sieben Kilometer lang, startet und endet in Loco (siehe Karte) und führt an Berzona vorbei.

Sehenswertes am Wegesrand

Den Besuch des Talmuseums sowie der vom Museum betriebenen Mühle sollte man sich bei dieser Gelegenheit nicht entgehen lassen. Das Museo ist in einem alten Onsernoneser Haus in Loco untergebracht, von Mittwoch bis Sonntag am Nachmittag geöffnet und bietet auch Literatur von Max Frisch zum Kauf an. In Berzona kann man bei der auf die Verarbeitung von Stroh spezialisierten Vereinigung Pagliarte vorbeischauen – die ebenfalls begrenzte Öffnungszeiten hat –, und der Name Max Frisch findet sich beispielsweise an der Friedhofsmauer. Dort erinnert eine Gedenktafel an ihn. Nachdem Frisch 1991 im Alter von 79 Jahren in Zürich gestorben war, verstreuten Freunde seine Asche in Berzona.