Es ist viel los in den Tälern

Publiziert: 5 August 2012

Le valli, die Täler im Hinterland von Locarno haben viel zu bieten: Geschichte, Kunstwanderungen, Eisenbahnfahrten und Kletterberge – und mehr. Hier vier Vorschläge, einer aus jedem Tal.

Klettern bei Ponte Brolla

Ein beliebtes Ziel für Kletterer sind die Felsen bei Ponte Brolla, am Tor zum Vallemaggia. „100 Routen, bestens abgesichert, oftmals etwas 'überloffen' ...“ steht unter www.swissmountains.ch, wo auch alle Details zur Location nachzulesen sind. Die NZZ (Reisen-Freizeit, 4. September 2008) schrieb dazu: „Es wimmelt von Seilschaften, die Routen wie 'Vino Rosso' oder die hübsche 'Farfalla' erklettern. Frauen und Männer, Gruppen und Familien aus allen Landesteilen, aus Deutschland, Österreich und Italien – es herrscht Grossandrang. Doch es gibt Platz genug für alle. Ponte Brolla, nur vier Kilometer von Locarno entfernt, ist nämlich eines der grössten Plaisir-Klettergebiete der Schweiz schlechthin.“ Anspruchsvollere Kletterpartien warten bei Avegno. Als must have in Kletterkreisen gilt die Route Alhambra, mit „ihren 18 Seillängen die längste im Maggiagebiet“. Die Details dazu hier: www.hikr.org.

Eine Geschichtsstunde bei den Bagni di Craveggia zuhinterst im Onsernonetal

Von Spruga aus führt ein Fussweg zur Grenze, einem Schauplatz des Zweiten Weltkriegs und dem zerfallenen Thermalbad. Im Jahr 406 wurde die Thermalquelle zuhinterst im Valle Onsernone erstmals dokumentiert. Ihren Namen hat sie von der Ortschaft Craveggia im Val Vigezzo, der Fortsetzung des Centovalli in Richtung Domodossola. Ein im Jahr 1617 begonnenes Gebäude wurde nie fertig gestellt. Von 1818 bis 1823 wurde das Badehaus gebaut, 1881 das Hotel; ihre Grundmauern sind noch heute sichtbar. I Bagni di Craveggia wurden nicht stark frequentiert, der abgeschiedenen Lage wegen, vielleicht auch weil die Schüttung der Quelle mit 12 Liter Thermalwasser pro Minute gering ist. Am 18. und 19. Oktober 1944 fand hier die Battaglia dei Bagni di Craveggia statt, ein Grenzgefecht zwischen deutsch-italienischen Faschisten und italienischen Partisanen, das auch die Schweizer Armee auf den Plan rief. Eine Gedenktafel auf Schweizer Seite erinnert daran. Im Lawinenwinter 1951, an dessen Folgen im Alpenraum 265 Menschen starben, ging eine Lawine von Norden, also von der Schweizer Seite her, auf die Bagni nieder und zerstörte sie fast vollständig. Die Ruinen sind gesichert worden, darum können die Wannen heute gefahrlos betrachtet und benutzt werden.

Der Kunstwanderweg im Verzascatal

„Der Weg der Kunst im Verzascatal ist einzigartig, denn Landschaft und Natur bilden in ihrer Schönheit eine grossartige Kulisse für die gezeigten Kunstwerke“, so schreibt www.tenero-tourism.ch. Der Weg beginnt in Lavertezzo, führt über den Ponte dei Salti und dann in leichtem Anstieg, vorbei an den Spuren vieler historischer Zeugnisse des Lebens im Tal, hinauf nach Brione Verzasca. „Diesem besonderen Weg entlang sind in freier Natur Werke von internationalen Künstlern verschiedener Kunstrichtungen ausgestellt. Die Skulpturen, oft aus Materialien der Umgebung entstanden, bestechen durch ihre grosse Vielfalt an Farben und Formen. Der Weg der Kunst erstreckt sich über 4,5 Kilometer, ist für alle bequem begehbar und vermittelt herrliche Eindrücke von der Natur und Landschaft des Verzascatals, in die sich die permanent aufgestellten Kunstwerke nahtlos einfügen.“

Eine Bahnfahrt durch hundert Täler

Die Centovalli-Bahn – im Tessin liebevoll „Centovallina“ und in Italien „Vigezzina“ genannt – ist die direkteste und faszinierendste Verbindung auf der Achse zwischen dem Lago Maggiore und der Westschweiz. Wegen der wunderbaren Gegenden, durch welche sie fährt – die Landschaften der Centovalli und des Vigezzotals – ist sie bei Ferienreisenden beliebt. Sie führt über 52 Kilometer durch Cento Valli, hundert Täler, von Locarno nach Domodossola, vorbei an kleinen Dörfern an den Bergflanken und durch wilde und romantische Landstriche. 83 Brücken, von denen manche als kühne Ingenieursbauten früher Zeit gelten, und 31 Tunnels machen die 1923 erbaute Bahnstrecke spannend.

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