4.2 km
Publiziert: 8 April 2018
Fast dreihundert steile Kurven überwindet die Strasse zwischen dem Lago-Maggiore-Ufer und dem kleinen Ort, der auch für Zugezogene zu einer Heimat geworden ist.
Sein Vater sei Zöllner gewesen, er habe einige Jahre seiner Kindheit in Indemini verbracht, erzählt Edgardo Ratti. Der 93-jährige Künstler und Initiator der Freiluft-Skulpturenausstellung in Vira Gambarogno verbindet mit dem Dorf aufregende Geschichten: Als noch die contrabbandieri die abgelegenen Täler zwischen der Schweiz und Italien beherrschten und man sich spätabends in den engen Gassen von Indemini traf, um Waren und Neuigkeiten von beiden Seiten der Grenze auszutauschen.
In den vergangenen Jahren nutzte Ratti das Dorf mit den charakteristischen Steindächern nur noch zur Sommerfrische. Und er ist nicht der Einzige, der dem Ort als fester Wohnsitz den Rücken gekehrt hat. In den 1980er-Jahren drohte Indemini wegen der starken Abwanderung das Aus. Den Zuzügern aus der Deutschschweiz ist es unter anderem zu verdanken, dass die Ortschaft, welche seit 2010 der politischen Gemeinde Gambarogno angehört, heute wieder knapp 40 Einwohnerinnen und Einwohner zählt.
Der Grenzposten an der Strasse hinunter nach Maccagno (I) ist nur noch selten bewacht. Die Schmuggler sind aus den Wäldern verschwunden. Indemini aber hat nichts von seinem wilden Charme eingebüsst. In der vom Wald umgebenen Häusergruppe scheint die Zeit stillzustehen. Gleichzeitig sind neue Initiativen entstanden, die wieder Leben in die einst leeren Gassen bringen.
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