Mit internationalen Filmstars unterm Sternenhimmel

Publiziert: 3 August 2014

Roman Polanski, Juliette Binoche, Armin Mueller-Stahl, Mia Farrow und Melanie Griffith sind nur fünf der vielen bekannten Namen, welche dem Festival del film 2014 Glanz verleihen. Vom 6. bis 16. August schnurrt in Locarno wieder der "Pardo".

Sprachgewandt, zielstrebig, charmant: Wie kein anderer repräsentiert Marco Solari die dynamische Seite des Südkantons. Der in Bern geborene und aufgewachsene Tessiner steht als Präsident der kantonalen Tourismusorganisation und des Filmfestivals Locarno im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Für das diesjährige Kinofest vom 6. bis 16. August verspricht er "jeden Abend mehrere Überraschungen, was Filme und Stars betrifft".

Piazza Grande wird zum Freiluftkino


Wenn sich die Dunkelheit langsam über Locarnos berühmteste Piazza legt und die Fassaden der altehrwürdigen Häuser sich in bunte Lichterspiele kleiden, wenn die Turmuhr der Kirche Santa Maria Assunta auf der Grossleinwand erscheint, der Zeiger auf 21.30 Uhr springt und ein Leopard über die Leinwand streift: Dann beginnt in einem der schönsten Freiluftkinos der Welt die Vorführung.
16 Filme stehen bei dieser Ausgabe auf dem Programm, davon vier Schweizer Premieren. Jasmila Zbanic stellt sich mit "Love Island" (8.8.), Peter Luisi mit "Schweizer Helden" (13.8.) und Mathias Urfer mit seinem Debütfilm "Pause" (14.8.) im bis zu 8'000 Personen fassenden Salon von Locarno erstmals der Kritik der Filmfans. Mit Spannung wird Olivier Assayas "Sils Maria" mit Juliette Binoche und Kristen Stewart in den Hauptrollen erwartet. Der Film ging bereits in Cannes ins Rennen um die Goldene Palme, auf der Piazza Grande feiert er am Freitag, den 15. August, Schweizer Premiere. Juliette Binoche wird zu diesem Anlass mit dem Excellence Award Moët & Chandon ausgezeichnet.

Ein Schaufenster auf die Welt


Carlo Chatrian, der seit vergangenem Jahr die künstlerische Leitung des Festivals inne hat, spricht von "Locarno als Dorfplatz, von dem sich die Wege in alle Weltrichtungen abzweigen". Präsident Marco Solari will mit Locarno auch in Zukunft zu den besten internationalen Festivals gehören. "Wir bemühen uns täglich um hohe künstlerische Qualität, operative Effizienz und technische Perfektion", betonte er anlässlich der Präsentation des aktuellen Programms. Im internationalen Wettbewerb laufen 17 Titel mit einerseits Filmen, die ganz auf die erzählerische Kraft einer Geschichte vertrauen und andererseits Beiträgen, die sich auf eine lückenhafte Spurensuche begeben, wie Chatrian ausführt. Der Wettbewerb zeige eine Einheit, in der das "Ich" in der Welt und die Welt im "Ich" dargestellt werden. Ein Unterfangen, das gemäss dem künstlerischen Direktor im Concorso Cineasti del presente noch augenscheinlicher zum Ausdruck kommt.

Es lebe die Italianità!


Das Filmfestival feiert ein Wiedersehen mit Fellini, Visonti, Mastroianni, Gassmann, Loren, Lollobrigida und Cardinale: Die Retrospektive ist heuer dem grössten Produktionshaus Italiens – Titanus – und damit der Geschichte des Films in unserem südlichen Nachbarland gewidmet. Festival-Präsident Marco Solari freut sich auf "die schönsten italienischen Filme der Nachkriegszeit", obwohl ihm die vielen Verpflichtungen während der Veranstaltung wohl kaum Zeit lassen werden, sich in Ruhe Luchino Viscontis "Il Gattopardo" (1963) oder "La Ciociara" von Vittorio De Sica (1961) anzusehen. Nach Jahren der Autoren-Politik erzählt das Festival del film Locarno in diesem Rahmen erstmals die Geschichte einer Produktionsfirma. Bei Titanus vermischen sich Unterhaltungs- und Autorenfilme. Sie widerspiegeln auf eindrückliche Weise nicht nur das filmische, sondern auch das politische und gesellschaftliche Geschehen Italiens. Viscontis 185 Minuten dauernde Meisterwerk mit deutschem Filmtitel "Der Leopard" ist übrigens am 9. August als zweiter Beitrag auf der Piazza Grande zu sehen.

Neben der Leinwand


Locarno wandelt sich während den zehn Veranstaltungstagen zur gelbschwarz geschmückten Festivalstadt, die auch neben der Piazza und den technisch gut ausgestatteten Kinosälen einiges zu bieten hat. Restaurants, Cafés und Geschäfte haben länger geöffnet. Ob zum Cappuccino am Morgen oder zum Aperitif am Abend – den Cineasten und allen, die internationale Atmosphäre schnuppern möchten, stehen zahlreiche Möglichkeiten offen. Der Pardoway weist den Weg.

Info

Festival del film Locarno
Via Ciseri 23
6601 Locarno
+41 91 756 21 21
info@pardo.ch
www.pardolive.ch
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch

Preis
6. bis 16. August 2014

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