Wassermangel und ein cleveres System aus Becken und Brunnen sind Themen eines ethnografischen Rundgangs.

Zurück in die bäuerliche Geschichte Sonognos und des Verzascatals führen nicht nur die im Museum ausgestellten Alltagsgegenstände, Dokumente oder ein 3-D-Modell. Das Museo di Val Verzasca schlägt unter anderem ethnografische Ausflüge vor, quasi Museumsbesuche mit Wanderschuhen und Proviant. Eine dieser Routen beginnt in Lavertezzo, das für seine Steinbrücke und die (nicht ungefährlichen) Badestellen an der türkisfarbenen Verzasca bekannt ist. Der Weg dreht sich ebenfalls ums nasse Element, allerdings ist nicht etwa Erholung am Fluss, sondern “Einfallsreichtum in Abwesenheit von Wasser” das Thema.

Lebensgrundlage für Mensch und Vieh

Denn tatsächlich litten die linke Talseite und ihre arme Bevölkerung in der Vergangenheit an Wassermangel. Die Gründe sind vielfältig und in der Morphologie des Abhanges begründet. In dem steil abfallenden, felsigen Gebiet finden sich etwa keine Mulden, in denen sich Regen- und Schmelzwasser ansammeln könnte. Also mussten sich die Talbewohner etwas einfallen lassen, um das wenige vorhandene Wasser abzufangen. Sie entwickelten ein cleveres System aus Becken und Brunnen und damit die Lebensgrundlage für Mensch und Tier.

Ruinen alter Siedlung

Mühsam in massive Felsblöcke gehauene Wasserbecken oder Zisternen sind beispielsweise entlang des Rundgangs zu sehen. Er beginnt bei der Pfarrkirche von Lavertezzo (siehe Karte rechts oben) und folgt zum Teil einem Alpaufzugspfad. Nach dem Aufstieg zum stückweise renovierten Dorf Sambugaro geht es zu den Maiensässen von Revöira und Ca d Dént. Dort lassen Ruinen noch die ursprünglichen Funktionen der Gebäude erahnen; Ställe, bewohnbare Hütten, Schutzräume. Besonders ins Auge fallen die vielen ausgehöhlten Granitblöcke, die Regenwasser aufnahmen. Der genaue Verlauf des Weges sowie Hintergrundinformationen finden sich in einem Faltblatt. Und mehr über das Verzascatal ist in dieser Ausgabe von TicinoWeekend oder hier zu lesen.