Eine berühmte Kirche Mario Bottas schmiegt sich in Mogno an den Hang.

Es gibt noch immer Ausflugsziele, die vom Touristenboom relativ verschont geblieben sind. Das authentische, wildromantische Val Lavizzara gehört dazu, und es hat auch abgesehen von der spektakulären Natur einiges zu bieten. Relativer Bekanntheit erfreut sich Peccia mit der Bildhauerschule. Von dort sind es noch einige schwindelerregende Serpentinen bis ins Bergdorf Mogno, wo ein weltberühmtes Gebäude steht: die Chiesa San Giovanni Battista. “Schöpfer” dieses Bauwerks ist kein Geringer als der 1943 in Mendrisio geborene Stararchitekt Mario Botta.

Zerstörende Kraft der Natur

Eine Naturkatastrophe führte zu dem Bau. Am frühen Morgen des 25. April 1986 ging in Mogno eine Lawine nieder. Sie zerstörte zahlreiche Häuser und die Dorfkirche. Es wurde lange geplant und diskutiert – und trotz vieler Polemiken das Wiederaufbauprojekt letztendlich Mario Botta anvertraut. 1992 wurde mit den Arbeiten begonnen. Sie dauerten vier Jahre. Die moderne Kirche steht auf demselben Platz wie die alte, und ihre Bauweise hebt sich deutlich von den traditionellen Gebäuden in den Bergtälern ab.

Sich im schwierigen Gelände behaupten

Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche hat einen hohen symbolischen Wert. “Mit dem Neubau reagierte Mario Botta bewusst auf den Gewaltakt der Natur, betonte den positiven Charakter des menschlichen Bauens und den Willen, sich im schwierigen Gelände zu behaupten”, heisst es im Prospekt über die Kirche, in dem ausserdem die wichtigsten Daten, Materialien und weitere grundlegende Informationen zu finden sind. Liebhaber moderner Architektur können im Tessin noch eine weitere interessante Kirche von Mario Botta besichtigen – Santa Maria degli Angeli auf dem Monte Tamaro. Und wo man im Tessin sonst noch in die unterschiedlichsten kulturellen Welten eintauchen kann, ist hier zu erfahren.