Im Hauptort des Tals kann man zwischen Ablagerungen eines Felssturzes picknicken und auf den Spuren eines Pioniers wandeln.

Der bezaubernde Dorfplatz mit den aneinandergereihten Häusern, darunter ein altes, mit bunten Wappen verziertes Gerichtsgebäude, fällt jedem Cevio-Besucher gleich ins Auge. Im Hauptort des Maggiatals gibt es ausserdem allerhand verstecktere Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Lohnenswert ist beispielsweise der Lehrpfad Cevio und die Grotti. Er führt an rund 60 historischen Kellern vorbei, die zwischen enormen Felsblöcken – Ablagerungen eines grossen Felssturzes – ausgehoben wurden. Einige dieser Räume sind begehbar. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten; die Stufen zu den Kellern sind oft steil und uneben. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch in Verbindung mit einem Picknick. Für minimalen Zeitaufwand und maximalen Genuss lässt sich ein mit lokalen Produkten bestückter Korb sogar bestellen.

Was sind caraa und carásc?

Ein weiteres Muss in der Gegend ist der idyllische, zu Cevio gehörende Weiler Boschetto. In den historischen Gebäuden lebten zu Zeiten der Landvögte vor allem Bauern und Handwerker. Charakteristisch für die Landschaft sind die caraa und carásc, nach denen auch ein thematisch angelegter Steinlehrpfad benannt wurde. Caraa und carásc sind keine böhmischen Dörfer, sondern von Steinmauern gesäumte Landwege und Gneis-Monolithe zur Stützung der Weinlauben. Rebberge und eine grosse alte Traubenpresse zeugen von der einstigen Bedeutung des Weinanbaus für diesen Ort.

Wer war der Tessiner Weltreisende?

Zurück am Dorfplatz, lohnt sich ein Besuch des Museums des Maggiatals. Mit seiner Dauerausstellung gewährt es Einblicke in das frühere Leben der Dorf- und Talbewohner. Gezeigt wird aktuell ausserdem die Sonderausstellung Die Weltreise von Emilio Balli 1878-1879. Der aus Locarno stammende Abenteurer und Naturwissenschaftler war von Jules Vernes Buch Reise um die Erde in 80 Tagen so fasziniert, dass er im Alter von 23 Jahren beschloss, sich selbst auf eine Reise um die Erde aufzumachen. Anhand seines akribisch geführten Tagebuches, Briefen, zahlreichen Erinnerungsstücken und Fotoalben kann das waghalsige Unternehmen nachverfolgt werden.