Intragna ist aus verschiedenen Gründen eine Reise wert. Selbst die zwei Brücken beim Dorf könnten unterschiedlicher kaum sein.

In puncto Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten scheint Intragna anderen Dörfern den Rang ablaufen zu wollen. Es ist das Tor zum schönen Centovalli, hat einen malerischen Kern mit typischen Steinhäusern, den höchsten Glockenturm des Tessins, liegt in einem Wandergebiet – und darf sich auch noch zweier aussergewöhnlicher Brücken rühmen. Unglaublich, kann man da nur sagen. Und unbedingt einen Ausflug zu diesem inspirierenden Ort einplanen.

Gemütlich sitzend oder schweisstreibend springend

Für die Anreise eignet sich am besten die Vigezzina-Centovalli-Bahn. Bei der Fahrt geht es nämlich bei Intragna über eine der beiden erwähnten Brücken: das knapp 80 Meter hohe Eisenbahnviadukt, welches über den Fluss Isorno gebaut wurde. Fahrgäste kommen entlang der Bahnlinie zwischen Locarno und Domodossola aus dem Staunen nicht heraus. Dennoch zählt der Ponte di ferro zu den meistfotografierten Motiven der panoramareichen Strecke. Eine nervenaufreibendere Art, die Brücke zu erleben, ist mit einem starken Gummiseil am Fuss: Die Eisenbahnbrücke hat bei Bungee-Jumpern Kultstatus.

Romantisches Bauwerk aus Stein

Über die andere Brücke Intragnas rattert kein Zug, und es stürzt sich auch niemand von ihr in die Tiefe. Sie hat hingegen den Charme eines besonders romantischen Ortes. Sie wurde 1578 erbaut und ist damit die älteste existierende in der Region. Zu erreichen ist sie über einen Saumpfad, welcher rund 500 Meter nach Intragna von der Hauptstrasse in Richtung des Flusses Melezza abzweigt. Und wie auch die “Römerbrücke” in Lavertezzo, ist sie nicht den Römern zuzuschreiben. Sie hiess früher “Neue Brücke”, aber mit dem aufkommenden Tourismus hat sich stattdessen die Bezeichnung “Römische Brücke” eingebürgert.