Kulturwanderweg am Gotthardpass

Publiziert: 27 Juli 2014

Via Gottardo heisst ein Transitweg von der Nordschweiz in die Südschweiz bis nach Italien. Der Trieb so manches Vieh auf südliche Märkte. Heute ist er ein attraktiver Etappen-Wanderweg.

Natürlich ist kein Touristiker im Tessin daran interessiert, dass Sie bereits in Basel mit der Wanderung auf der Gotthard-Route starten. Dann kommen Sie ja vor dem nächsten Winter nicht hier an. Deshalb beschränken wir uns auf die Etappe von der Passhöhe bis nach Bellinzona hinunter. Tatsächlich beginnt dieser heutige Wanderweg in Basel, unterteilt sich in 20 Etappen und endet in Chiasso an der Grenze zu Italien. Die Via Gottardo folgt zu einem grossen Teil der anfangs des 13. Jahrhunderts in den Handelsdienst genommenen Route von der Nord- in die Südschweiz. Obwohl sie an einigen Stellen als "strada romana" überliefert ist, wurde sie als durchgehender Handelsweg erst zu diesem Zeitpunkt aktuell. “Stand die Gotthardroute bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer in Konkurrenz mit den Bündner Alpenpässen, wurde sie mit der Eröffnung der Gotthardbahn und spätestens mit dem Bau des Autobahntunnels und aktuell mit der Neuen Alpentransversalen zur manchmal verletzlichen bedeutendsten Transitroute durch die Schweizer Alpen. "Wirtschaftliche Bedeutung und Überhöhung als Lebensader einer unabhängigen Schweiz machen die Via Gottardo zu einer spannenden Reiseroute durch Geschichte und Mythologie des Landes", heisst es dazu in den Kulturwegen der Schweiz.

Mythos Gotthard


Die traditionsreiche Route bietet neben bekannten Attraktionen – wie die Teufelsbrücke, die Tremolastrasse und die Burgenlandschaft von Bellinzona – auch viele verborgene Natur- und Kulturschätze, die auf ihre Entdeckung warten. Allein schon der Gotthard, der aus einer Ansammlung von Steinwüsten und schroffen Felsen besteht, ist ein Unterbruch wert. Dort lädt beispielsweise das Festungsmuseum in eine schon längst vergangen geglaubte Kriegs- und Krisenzeit ein. Heute schützt der Gotthard allerdings nicht mehr Soldaten vor benachbarten Feinden, sondern das Südwetter und grosse Goldreserven aus aller Welt. Die 11. Etappe führt vom Berg der Berge runter nach Airolo. Die Tremola querend geht es stetig runter.

"Landsgesellentour"


Wer schon früher einsteigen will, kann vom Urner Reusstal aus zum Gotthardpass und weiter nach Airolo auf den Spuren der Landsknechte und Winterhelden und mit dem Package Via Gottardo-Süd in fünf Tagesetappen von Airolo durch die Leventina und die Riviera nach Bellinzona. Einige ziehen dafür den Wanderschuhen das Rad vor. Etappe 12 führt von Airolo nach Rodi und am Zollhaus Dazio Grande vorbei. Die 13. Etappe bringt den Teil von Rodi nach Lavorgo und vorbei am geschichtsträchtigen Giornico unter die Wanderschuhe, danach geht es in der 14. von Lavorgo nach Biasca, einem wichtigen Ort mit heiliger Quelle, der Santa Petronilla. Dort treffen die drei Täler Leventina, Blenio und Riviera aufeinander. Biasca ist einer der multikulturellen Orte des Tessins. Die 15. Etappe führt von dort ans Ziel nach Bellinzona, in die Burgen- und Verwaltungsstadt. Die Routen sind zwischendurch für die Kondition recht anspruchsvoll. Der historische Weg hat allerdings den Vorteil, dass man abbrechen, mit öV abkürzen oder schlicht und einfach eine 10-Tages-Tour mit Übernachtungen daraus machen kann.

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