Wo sich Steinbock und Adler gute Nacht sagen: Die Gegend des Ritom-Sees mit ihrer einmaligen Flora und Fauna gehört zu den idyllischsten Alpenlandschaften des Südkantons.

In der Oberfläche des Sees widerspiegeln sich die Umrisse der Wolken, schroffe Gipfel thronen über dem Tal. Vom gegenüberliegenden Hang sind Kuhglocken zu vernehmen: Alpenidylle pur.

Überwältigende Landschaft

Das Piora-Tal gehört zweifellos zu den malerischsten Berglandschaften des Tessins. Eingebettet zwischen grünen Weiden und schroffen Felsen glitzern die Seen. Sie bilden die Fixpunkte in einer Region, die durch ein weitläufiges Wanderwegnetz erschlossen ist und zahlreiche einmalige Naturerlebnisse zu bieten hat: Im Hochmoor beim Cadagno-See tummeln sich Alpenmölche und Rotfrösche. An der Bergflanke zeichnen sich die Umrisse von Steinböcken ab, über dem Pizzo Taneda kreist ein Adler, die Murmeltiere flüchten pfeifend. Die Alpweiden sind mit Vieh bestückt. In der vor wenigen Jahren modernisierten Käserei auf der Alpe Piora wird ihre Milch zu jährlich rund 23'000 Kilogramm Käse verarbeitet. Die Firma Rapelli betreibt in den Gebäuden einen Reifekeller für feinen Bergschinken.

Ein Weg, drei Seen

Der erste Teil des Aufstiegs von Quinto zum Ritom-See erfolgt bequem mit der Standseilbahn. Von der Bergstation führt eine asphaltierte Strasse bis zur Staumauer. Dort bleibt den Wandernden die Qual der Wahl: entweder über den Naturlehrpfad dem linken Seeufer entlang zum Lago di Cadagno, oder zur anderen Talseite und weiter hoch zum Bergsee Tom. Wer von dort den Aufstieg zum Lago di Stabbio oder die Cadlimo-Hütte nicht scheut, erlebt eine einmalige Bergwelt mit Enzianen und wilden Orchideen am Wegesrand. Die etwas leichtere Route bringt die Ausflügler vom Tom-See direkt an den Cadagno, wo sich auch ein international bekanntes, alpines Biologie-Zentrum befindet, und die Berghütte sowie das gleichnamige Restaurant zum Geniessen und Verweilen laden.