Die Unterwelt der wachsenden Mythen

Publiziert: 17 August 2014

Wie werden sich Klima, Wasser, die Energie, die Mobilität oder die Sicherheit verändern? Was ist Gold? Einige Antworten verbergen sich in der Festung Sasso San Gottardo.

Was Sie dort erwartet? Haufenweise Gold. Aber halt! Keines zum Mitnehmen, nur solches zum Bestaunen. Auf welcher Bank das? Auf gar keiner, sondern etwa hundert Meter unter dem Gotthardmassiv. Dort, wo eine Pinkelpause mehr Einsichten bringt als mehrere TV-Shows. Im alten Gotthardbunker natürlich. Im Sasso da Pigna oder Sasso San Gottardo. Dort wird uns erklärt, weshalb auch wir aus Sonnenstaub bestehen und weshalb wir vielleicht so gierig sind nach dem lichten Metall, das schon so viele Opfer gefordert hat. Die neue Ausstellung in der alten Festung hat sogar eine sehr spezielle Nuance. Wurden Kriege schon immer mit Raubgold getrieben, so garantierte gerade der Schweiz auch die Tatsache, ein Tresor der Wertsachen aller kriegtreibenden Mächte zu sein, ihren Schutz. Den kann sie auch heute wieder in Anspruch nehmen. Sollen doch in einstigen Gotthardfestungen heute unzählige Tonnen an Gold aus den unterschiedlichsten Ländern lagern. Daneben aber auch Träger von sensiblen Daten. Eine Art von Schutzgarantie.

Nachsinnen über Sicherheit


Die Sasso-Gottardo-Festung weist aber auf weit zukünftigere Themenwelten hin. Ist beispielsweise Sicherheit von morgen noch dieselbe wie die bis heute angenommene? Themen wie Umweltschutz, Energiewende, Lebensmittelversorgung und innovative Ideen weisen da einen weiterführenden Weg. In der Geschichte entstanden, will das unorthodoxe Museum darüber hinaus weisen. Zurückgeholt werden wir in eine alte Zeit des Krieges erst im "hinteren" Trakt, wo das Festungsleben im Aktivdienst nachgezeichnet wird. Um zu diesem Teil zu kommen, muss man allerdings erst sich selbst und die beengende Dunkelzeit des schmalen Kavernengangs überwinden. Weil es stetig hinauf geht, kann ein bedrückendes Gefühl aufkommen. Die letzten hundert Treppen nimmt dann eine moderne kleine Stahlseilbahn für uns. Aus Beobachtungspunkten der Festungsartillerie lassen sich dann die Täler einsehen.

Getarnter Eingang


Die Anfahrt bis zum Eingang liegt für Spontanbesucher zum Leidwesen der Museumsmacher einem Bunkersystem entsprechend versteckt. Neben dem Hospiz auf dem Gotthardpass, am Restaurant, an den Verkaufsständen und dem Souvenirshop vorbei geht es auf der Nebenstrasse aus Kopfsteinpflaster etwas zurück in Richtung Urnerseite. Dort, wo die Campingwagen-Parkplätze sind, geht es rechts ab, über einen Bach, zu einem getarnten Eingang mit dem Sasso-Schild. Heute gross ausgeschildert. Auf dem davor liegenden asphaltierten Platz kann auch geparkt werden. Bis zur Passschliessung oder kurz davor ist auch das Festungsmuseum zugänglich. Eine Windjacke dabei haben, ist nicht dumm. Die Temperatur dort drinnen unterscheidet sich spürbar von der da draussen. Das spürt man zu Beginn noch nicht so stark.

Info

Sasso San Gottardo SA
Via della Stazione 48
6780 Airolo
+41 91 869 15 57
info@sasso-sangottardo.ch
www.sasso-sangottardo.ch
www.bellinzonese-altoticino.ch
www.ticino.ch

Wann

Öffnungszeiten Einzelgäste: bis 31. August täglich ausser Dienstag; 1. September bis 19. Oktober täglich ausser Dienstag/Mittwoch Öffnungszeiten Gruppen und Schulen: bis 19. Oktober täglich ausser Dienstag, Reservation obligatorisch

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