In der reizvollen Landschaft lässt es sich im Sommer von einem wunderschönen See zum nächsten wandern. Auch Kultur gibt es auf der Passhöhe satt.

Auf dem Weg in den Süden brauchen Reisende oft viel Geduld. Gerade vor dem Gotthardtunnel kommt es immer wieder zu Wartezeiten. Als alternative Route bietet sich die Passstrasse an. Bei Nostalgikern und Motorradfahrern ist zudem die serpentinenreiche, gepflasterte Tremolastrasse auf der Tessiner Seite beliebt. Egal auf welcher der beiden Passstrassen – der neuen oder der alten – Sie den Stau links liegen lassen: Lassen Sie den Weg auch das Ziel sein. Denn es ist lohnenswert, sich den Gotthardpass als Reisedestination vorzunehmen. Es gibt mehrere Gründe, das Auto abzustellen und länger zu verweilen.

Blaue Oasen

Sie müssen jedoch gar nicht mit dem eigenen Auto kommen. Busse verkehren über Sommer auch. Und das Postauto ist natürlich die erste Wahl für Wanderer, die vom 2’090 Meter hohen Pass nach Airolo marschieren möchten. Wer in der Höhe bleibt und sogar noch ein Stückchen höher hinaus will, kann eine Wanderung zu Bergseen ins Auge fassen. Im Gotthardgebiet wimmelt es geradezu von in Türkis und Blau funkelnden Gewässern. Ausgangspunkt ist das Hospiz am Gotthardpass, erstes Etappenziel der Lucendro-Staudamm. Von dort führt ein Rundweg an verschiedenen kristallklaren Bergseen vorbei.

Museen und Messe

Der Gotthard begeistert mit zwei höchst ansprechenden Museen auch an Geschichte und Kultur Interessierte. Der Sasso San Gottardo ermöglicht Einblicke in die einst streng geheime Festung im Innern des Bergs. Und das renovierte Museo Nazionale del San Gottardo macht die Geschichte des Gotthards erlebbar und zeigt bis zum Saisonende ausserdem die Sonderausstellung Der Sonntagsausflug. Auch am 1. August lohnt sich ein Passbesuch besonders. Wie üblich feiert das Bistum Lugano am Nationalfeiertag um 10.30 Uhr eine Messe auf dem Passo (bei schlechtem Wetter in der Pfarrkirche von Airolo). Die Anreise ist aus dem Tessin unter anderem mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Oder pilgernd: Eine Gruppe startet um 07.30 Uhr ab Motto Bartola zu Fuss.