Im alten Zollhaus lebt Kultur neu auf

Publiziert: 11 August 2013

Einst war er Zoll- und Raststelle für Reisende mit Ross und Wagen, heute blickt der Dazio Grande auf Schiene und Autobahn. Die Zeiten haben sich geändert, die historischen Mauern sind geblieben.

Egal ob die Reise nach Süden in Richtung Italien oder nach Norden über bzw. durch den Gotthard führt – einmal kommen alle am Dazio Grande vorbei. Das von den Urnern Mitte des 16. Jahrhunderts erbaute Zollhaus thront in Rodi-Fiesso am oberen Ende der Piottino Schlucht. Von der Eisenbahn und Autobahn aus gut ersichtlich.

Wo Reisende einst die Pferde wechselten


Der Dazio Grande war ursprünglich nicht nur Prüfstelle für den Transit- und Warenverkehr auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Achsen der Alpen, er war auch Pferdewechselstelle, Gaststätte und Herberge. Bis 1882, bis zu Einweihung der Gotthardbahn, blieb das grosse Zollhaus in Betrieb. Ein beliebtes Wirtshaus mit Übernachtungsmöglichkeiten ist das stattliche Gebäude, das seit 1989 von einer Stiftung betrieben wird, bis heute geblieben. Es beherbergt auch ein kleines Museum sowie Kultur- und Ausstellungsräume, in denen regelmässig Konzerte, Vorträge und Expositionen stattfinden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Darbietungen lokaler Künstler oder Themen, welche die Gotthardregion und den Alpenraum beleuchten.

Auf den Spuren der Geschichte wandern


Der an der Alpentransversale Via delle Genti gelegene Dazio Grande ist Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen. Die eine führt durch die Piottino Schlucht, der alten Urnerstrasse aus dem Jahre 1561 folgend. Der Weg zeigt ein faszinierendes Naturschauspiel. Er ist auch Teil einer Rundwanderung, die vom Dazio Grande in rund anderthalb Stunden über Ponte di Mezzo, Dazio Vecchio, Monte Piottino und die vermutlich von den Mailändern im 14. Jahrhundert erstellte Strada Romana zurück zum ehemaligen Zollhaus führt. Diese Wanderroute misst rund 3,3 Kilometer und ist – sofern kein Schnee liegt – ganzjährig begehbar.

Über Dalpe, das malerische Dorf auf der Hochebene


Eine etwas längere Wanderstrecke führt von Rodi-Mentlen der rechten Talflanke entlang über Dalpe und dessen Weiler Cornone nach Faido. Der 11,2 Kilometer lange Weg, der ohne Zwischenhalt in knapp vier Stunden zurückgelegt werden kann, bietet Einblick in landschaftliche und kulturelle Besonderheiten der Leventina. Fern des Transitverkehrs in der Talsohle sind auf bis etwa 1200 m ü. M. das Summen der Sommerwiesen, die Stille des Waldes und kurz vor Faido das Rauschen des Wasserfalls zu geniessen. Dalpe, der urtümliche, auf einer Hochebene gelegene Ort lädt zur Mittagsrast, entweder im Albergo delle Alpi oder mit Picknick aus dem Rucksack.

Landkarte herunterladen

Info

Dazio Grande
6772 Rodi-Fiesso
+41 91 874 60 60
info@daziogrande.ch
www.daziogrande.ch
www.bellinzonese-altoticino.ch
www.ticino.ch

Wann

Das ganze Jahr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag.

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