Strada alta: Von der Höhe aus das Leventinatal überschauen

Publiziert: 11 August 2013

Höhen- und Passwege charakterisieren die Bergwanderung. Wo früher Säumer, Schmuggler und Wilderer jeden Stein kannten, führt heute ein anspruchsvoller Wanderweg auf und ab. Herrschafts- und Weingeschichte versteckt sich in Giornico.

Die Leventina zu Fuss erwandern, ist noch immer ein Abenteuer. Man hat fast so viele mögliche Routen wie Zehen am Fuss, und man kann jederzeit ab- und aussteigen. Zwei davon haben wir ausgesucht. Die eine führt vom Lukmanierpass zum Ritom und dauert rund 5 Stunden. Die andere führt von Airolo nach Biasca und dürfte mindesten zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen. Wobei Strada alta wirklich meint, den Höhenweg zu begehen. Wer es lieber "behäbiger" hat, kann sich auf eine kleine Grotto-Tour in Giornico freuen.

Klein aber fein


Auf dem Lukmanier wird gestartet. In einigen Minuten erreicht man schon die Alp Pertusio, in einer guten Stunde die Alp Gana. Am Passo delle Colombe haben wir dann schon zweieinhalb Stunden hinter uns und mit rund 400 Metern das stärkste Stück Höhenunterschied, es sei denn, wir können fliegen wie die Tauben. Noch eine Dreiviertelstunde und wir erreichen die Alp Carorescio. In gut vier Stunden sind wir auf der Alp Piora, schon an der Cadagnohütte vorbei. In insgesamt fast fünf Stunden Wanderzeit grüsst uns die Ritom-Alp. Von da noch einige Minuten und wir sehen den Ritomsee und schon bald die Bergstation der schweizweit zweitsteilsten Standseilbahn. Dann schauen wir auf eine rund 16 Kilometer lange Tour zurück und auf Bilderbuchaussichten.

Viele Aufs und Abs


Verglichen mit der Lukmanier-Tour, kann man jene von Airolo über die Höhen- und Passwege verlaufende nach Biasca wohl als Monstertour bezeichnen. Immerhin geht es von etwa 1200 m ü. M. die ersten 7 Stunden mal auf 1400 m ü. M. hoch, dann wieder auf 1000 oder gar 800 m ü. M. runter. Um dann am Punkt Scaletta wieder auf etwas über 1400 m ü. M. auf die Monti di Cò aufzusteigen. Noch einmal geht es dann etwas tiefer wieder auf und ab. Von Anzonico nach Cavagnago, Ronzano, Valècc, Bidre di Sopra, um dann nach Diganengo, Sotto Corecco, Pollegio und Biasca stetig bis auf rund 300 m ü. M. endgültig abzusteigen. Dann hat man in etwas über 16 Stunden knapp 49 Kilometer unter die Sohlen gebracht. Auch hier gilt: Schneesituation beachten.

Wein und Blut


Dort in der Leventina, dort in Yrnis oder Giornico, wie es heute heisst, hat sich das Schicksal in der Schlacht der Steine zu Gunsten der Urner und Leventiner in einem Sieg gegen die von Mailand erwiesen. Aber Giornico fällt auch durch einen anderen roten Saft auf. Unzählige Weinberge ziehen sich bis auf die höchstgelegene Gemeinde Anzonico hoch. Und der Wein ist delikat. Kunststück, hatte doch vor ewigen Zeiten der damalige Bischof von Mailand, Carlo Borromeo, einem Bauern den Tipp gegeben, wie die Rebenfrucht mit viel Fleiss gehegt und der Saft gewonnen werden muss. Allein die untere Leventina zählt heute 160 Winzerverband-Mitglieder. Und weil der Wein für den Versand auf dem Karrenweg gelagert werden musste, entstanden in Giornico gleich mehrere Keller, Grotti genannt. Diese zu erwandern lohnt sich. Die vorgeschlagene Tour beginnt am Südeingang des Dorfes und folgt dem Wegweiser zum Grotto Rodai. Weiter geht’s zum Grotto Brugnarengo und zu den zwei Grotti auf dem rechten Flussufer: Altirolo und Fontanella.

Landkarte herunterladen

Info

Strada alta – der Höhenweg
Via Stazione 22
6780 Airolo
+41 91 869 15 33
info@leventinaturismo.ch

www.bellinzonese-altoticino.ch
www.ticino.ch

Hotels

Top Tipps in der Umgebung

Cardada-Funivia-17604-TW-Interna.jpg

Cardada

38.8 km

a5159374-IDB-slideshow-313.jpg

Centovallibahn

41.2 km

Wetter

Freitag
11°
Samstag
10°
Sonntag
12°