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Publiziert: 25 Mai 2014
Ein weisser Merlot und ein Rosé verkörpern die Philosophie von Carlevaro – der Betrieb wurde vor fünf Jahren von der Familie Arnaboldi übernommen – am allerbesten.
"Zwei Tessiner Weinkellereien, zwei verschiedene önologische Schulen, aber eine grosse Leidenschaft und dazu eine tiefe Freundschaft: So lässt sich der gemeinsame Weg der Firmen Chiodi, Ascona, und Carlevaro, Bellinzona, zusammenfassen", ist in der neuesten Ausgabe von TicinoVino Wein nachzulesen. Und weiter wird erklärt: "Zunächst waren Fabio Arnaboldi und Gian Piero Carlevaro die Hauptfiguren. Fabio kam 2005 mit nur 55 Jahren bei einem Unfall ums Leben. Gian Piero, der keine Kinder hat, suchte und fand mit Andrea, Sohn seines Freundes Fabio, eine Form der Zusammenarbeit, um seinen Betrieb weiterzuführen. So kam es, dass die Cantina Carlevaro 2009 von der Chiodi SA in Ascona gekauft wurde."
Beide Firmen haben eine lange Geschichte und begannen mit Weinimporten. Carlevaro setzte hauptsächlich auf Italiener, besitzt ein eigenes Weingut im Piemont, das vor allem Barbera produziert. Er studierte in Alba Önologie und schuf Weine, die von der piemontesischen Tradition inspiriert waren, Arnaboldi solche im Bordeaux-Stil. Arnaboldi vinifiziert heute innovative Merlots aus der Region Terre di Pedemonte und betreut auch die Produktion bei der Cantina Carlevaro, deren Trauben aus der Region Bellinzona stammen und gemäss der piemontesischen Tradition vinifiziert werden. “Ich empfinde es als sehr bereichernd, mit Gian Piero Carlevaro zusammenzuarbeiten", sagt er. ‘Albino’, ein weisser Merlot, und ‘Fior d‘Autunno’, ein Rosé der gleichen Rebsorte, verkörperten die Philosophie von Carlevaro dermassen gut, "dass sie nicht verändert werden können".
Die klassischen Merlots von Carlevaro sind der 'La Murata', der gehaltvolle Barrique-Wein 'Carmagnola' und der Spitzenwein 'Ampelio' (18 Monate in neuen Barriques ausgebaut). Dies seien Produkte, die sich am besten zum Experimentieren eignen und die spannendsten Vergleiche ermöglichen würden. "Wichtig ist, sie neu zu interpretieren", betont Arnaboli, "dabei aber den eigenen Charakter der Weinkellerei Carlevaro zu bewahren, das heisst, gehaltvolle Weine mit guter Struktur zu erzeugen." Wobei sich das Terroir der Region Bellinzona und Locarno unterscheiden, was sich in den verschiedenartigen Weinen widerspiegelt. “Natürlich ist es sehr wichtig, diesen Eigenheiten Rechnung zu tragen“, bestätigt der junge Önologe. “Sie erlauben es, elegantere Weine aus dem Locarnese und solche mit mehr Struktur aus dem Bellinzonese anzubieten.“ Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Schulen und Generationen hat jedenfalls positive Folgen, hat die renommierte Zeitschrift “Weinwisser" an den ‘Ampelio’ 2011 doch 18 von 20 möglichen Punkten vergeben.
Carlevaro
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