Indemini, das Grenz- und Schmugglerdorf im Gambarogno

Publiziert: 19 April 2015

Am einen Ende der Welt ist die Welt gar nicht zu Ende. Kurz davor kommt nämlich noch Indemini. Ein Besuch in einer ungewöhnlichen und spannenden Tessiner Steinsiedlung direkt an der Grenze zu Norditalien.

Wir starten unten auf der Kantonsstrasse im Gambarogno, bis der Wegweiser anzeigt, dass wir an der richtigen Abzweigung links hoch einbiegen. Indemini... Ein Name, der fast an die Unendlichkeit erinnert. Beinah unendlich scheint auch die Reise dorthin im dem PW oder dem Postauto, all die vielen Haarnadelkurven hoch. Doch dann steht man unerwartet plötzlich vor den markanten und charakteristischen Steinhäusern und auch schon fast mit einem Fuss in Italien. Dort oben verläuft eine Grenze, die früher den "Grenzgängern" Arbeit und dem Wirt von Indemini in seine Schmugglerkneipe Gäste brachte.

Wie ein Fisch


Aus der Vogelperspektive sieht die Anordnung der Siedlung auf gut 1000 Höhenmetern wie ein Fisch aus. Heute hat das von einem "Prinzipal" geleitete Dörfchen wenn’s hochkommt noch hundert Einwohner, dafür aber sanften Tourismus. In der Mitte des 19. Jahrhunderts zählte man dort sage und schreibe noch vierhundert Seelen. Der Prinzipal sorgt sich um die Politik, die Post, das Postauto und den Proviant der Einkehrgäste. Ein Tierschützer um die Tiere. Während dreier Wintermonate liegt Indemini permanent im Schatten, dafür sehen wir von dort aus die besonnten Hänge auf der gegenüberliegenden Seite des Lago Maggiore. Im Sommer dagegen bleibt das Licht dort länger als gegenüber, und die Sonnenuntergänge mitten in der Maggia sind einmalig.

Schulstube wird Wechselstube


Heute gehört das Schmugglerdorf an der fast grünen Grenze zur Grossgemeinde Gambarogno. Gerade vor einigen Tagen hat deren Exekutive einer Idee von initiativen IndemianerInnen zugestimmt. Nun darf die alte Schulstube als Wechselstube benützt werden: und zwar für Bücher. Dort wird nämlich die Leihbücherei eingerichtet werden. Wer sich gerne in die Geschichte des Grenzdorfes einleben möchte, demjenigen ist angeraten, das Orts- und Ortsbürgermuseum zu besuchen. Manchmal stellen dort Künstler aus, manchmal sehen wir die Fotoausstellung über das alte Indemini.

Info

Organizzazione turistica Lago Maggiore e Valli – Ufficio Gambarogno

6574 Vira Gambarogno
+41 91 795 18 66
info@gambarognoturismo.ch
www.indemini.ch
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch

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