Indemini: ein Ort für stille Geniesser

Publiziert: 28 April 2013

Weitab vom Trubel der Tourismuszentren liegt ein steil abfallendes verwunschenes Dörfchen. Indemini bezaubert durch gut erhaltene graue Gneishäuser inmitten unberührter Natur.

Es hat so gar nichts gemein mit den noblen Einkaufsmeilen des mondänen Lugano oder mit dem exklusiven Flair des lauschigen einstmaligen Fischerdorfes Ascona. Und ebenso wenig mit den musikalischen und filmischen Höhenflügen vom stets pulsierenden Locarno. Indemini (950 m ü. M.) ist etwas für ruhigere Geister. Für Menschen, die die etwas wildere Natur lieben und die Stille suchen. Die zur Gemeinde Gambarogno gehörende Fraktion ist über dem Pass Alpe di Neggia (1395 m ü. M.) auf einer kurvenreichen Strasse erreichbar. Das Dorfbild wird durch mit grauem Gneis errichtete Häuser mit Steinplattendächern und Holzlauben geprägt, und die verwunschenen, verwinkelten und engen Gässchen geben dem abgelegenen Ort einen fast märchenhaften Charakter.

Künstler erobern den abgelegenen Weiler


Bis 1920 führte nur ein 15 km langer Maultierpfad zum Weiler, danach konnte man über die vom Schweizer Militär erbaute Strasse nach Indemini gelangen. Das Leben im steilen Gelände nahe der italienischen Grenze war entbehrungsreich und von harter Arbeit geprägt. Während die Frauen die Felder bestellten, arbeiteten die Männer zum Beispiel als Gepäckträger auf dem Mailänder Bahnhof. Im Winter verdienten sie sich durch den Schmuggel zwischen der Schweiz und Italien etwas dazu. Wer sich für die bewegte Vergangenheit der abgeschiedenen Tessiner Fraktion interessiert, findet im patrizialen Museum des Ortes Antworten. Der darin enthaltene Raum "La Brisa" bietet zudem in regelmässigen Abständen attraktive Ausstellungen. In der "Bottega dell’Artista", die aus dem ehemaligen Pfarrhaus entstand, arbeiten verschiedene Kunstschaffende und exponieren ihre Werke vor Ort.

In steiniger Höhe die Aussicht geniessen


Auch für Wanderer ist Indemini ein Eldorado. Vor und hinter dem Dorf erheben sich majestätische Berge – der Monte Pola, der Gradiccioli, der Tamaro und der Paglione, die zu mehrstündigen Exkursionen einladen. Fährt man von Magadino-Vira mit dem Postauto Richtung Indemini, steigt man zum Beispiel auf der Alpe di Neggia aus und nimmt dann den etwa dreistündigen Weg nach Indemini unter die Füsse. Dasselbe ist auch umgekehrt möglich. Nach einer Stärkung im Ristorante Indeminese wandert man durch schattige Buchen- und Kastanienwälder zur Alpe die Neggia. Wer noch höher hinaus will, besteigt den Monte Gambarogno (1734 m ü. M.), der eine herrliche Aussicht auf den Lago Maggiore und die umliegenden Täler frei gibt. Noch etwas weiter oben eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama auf das Monte Rosa-Gebiet, die Mischabelgruppe und den Basodino. Unvergessliche Momente am hintersten Ende des Gambarogno!

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