Die Bolle di Magadino zeigen uns eine völlig intakte Natur, zumindest dort, wo der Fuss des Menschen draussen bleibt. An den Rändern dürfen wir sie geniessen und den Tieren ziemlich nahekommen.

Müsste ein Selbstversorger natürliche Energiequellen anzapfen, um seine Hütte zu wärmen, die Bolle di Magadino wären wohl der geeignete Ort. Wegen der unterirdischen Gase, welche noch heute als Blasen aus dem Boden blubbern, heissen sie ja Bolle. Zum Glück ist da der Schutzstatus, der aus dem üppigen Naherholungsgebiet heute ein gerne besuchtes Naturparadies macht. Sonst würde womöglich noch heute am Delta des Ticino-Flusses ein Kieswerk mit entsprechenden Silos stehen. Darüber, dass die Bolle geschützt bleiben, wacht die gleichnamige Stiftung.

Sperre und Wasserreservoir

Früher, vor allem während der beiden Weltkriege, war das Gebiet sogar ein wichtiger militärischer Sperrriegel gegen den südlichen Nachbarn und potentiellen Invasor. Auch davon sind einige Spuren geblieben. Im alten Forte Magadino hat heute die Stiftung der Bolle ihren Sekretariatssitz. Unweit davon entfernt führt ein Wanderweg durch die Moor-, Deich- und Flusslandschaft von unbegradigter Natürlichkeit. Auf den Wegen gelangt man bis zum Wasserreservoir des Lago Maggiore.

Viele Wege führen hin

Das Naturschutzgebiet kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Entweder mit dem Postauto oder dem Schiff von Locarno nach Magadino. Für Autos stehen ebenfalls einige Parkplätze zur Verfügung. Am kleinen Hafen geht es vorbei Richtung Werft und über den Teichdamm ins gut ausgezeichnete Naturschutzgebiet. Verschiedene Hochstände lassen uns eine wunderbare Sicht erfahren und mit etwas Geduld sogar einen Eisvogel sehen. Per Fahrrad aus Richtung Riazzino ist das Gebiet über die Brücke des Ticino auf dem Radweg erreichbar. Man bleibt auf der linken Seite und nimmt die Kiesunterführung unter der Brücke durch, um auf der anderen Seite wieder auf den Kiesweg auf dem Damm zu kommen.