Publiziert: 1 September 2019
Im Bleniotal ist alles etwas anders. Sogar die Rebberge. Zwischen massiven Felsbrocken reifen süsse Trauben heran, aus denen Tessiner Wein entsteht. Na dann: prost!
Alle sprechen von Umweltkrise. Was soll denn das sein? Nur Menschen kennen (und provozieren laufend) Krisen. Die Umwelt nicht. Sie passt sich stoisch an sich verändernde Gegebenheiten an. Nicht mehr und nicht weniger. Beweise? Wieso wollen Menschen immer Beweise für alles? Aber bitte schön, kein Problem: die Rebberge von Ludiano.
Die magisch anmutenden Weinberge des unteren Bleniotals entstanden durch Zerstörung. Eines Tages kam der Berg. Ohne Vorwarnung vergrub, verwüstete, zerdrückte er alles, was vorher war. Aber die Natur tobte, schrie und klagte nicht. Sie tat, was sie immer tut. Sie reagierte. Neben den grauen Felsbrocken spross im Laufe der Zeit neues Grün, wuchsen Büsche und Bäume.
Irgendwann erholte sich auch der zürnende Mensch vom Schock und griff der Natur unter die Arme. Er pflanzte Reben. Diese streckten sich beharrlich dem Licht entgegen, wärmten sich an den von der Sonne erhitzten Felsbrocken und trugen Früchte. Früchte, aus denen heute Blenieser Wein entsteht. Ein Spaziergang durch die Rebberge ist nicht nur der süssen Trauben wegen beflügelnd, sondern weil zwischen den Riesensteinen auch andere Schönheiten blühen: Lilien zum Beispiel. Wie war das nochmal mit der Umweltkrise?
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