Am Fluss oder in Bergseen baden, nachdem der Aufstieg etwas schweisstreibend war. Aber vor lauter Aussicht vergisst man alle Strapazen; vor einem breitet sich ein einmaliges Panorama aus.

Viele Räder hat die Passstrasse auf den Lukmanier von Disentis nach Olivone schon getragen: Veloräder, Motorräder und Autoräder. Manche machen einen kurzen Halt auf der Passhöhe oder im Ökozentrum von Pro Natura. Manche fliehen gar vor den im Tal unten nicht mehr auszuhaltenden Höchsttemperaturen des Sommers und machen aus der Hochebene Solaio eine Art "Freibadi" unter Lärchen und Arven. Aber definitiv am allerschönsten ist es, den Lukmanier und seine Berge zu Fuss zu erleben. Dann nimmt man sich Zeit, übernachtet allenfalls in Acquacalda und beginnt die Tour schon im Frühtau.

Wo Tauben klettern

Besonders schön ist jene über den Solaio zum Passo delle Colombe. Am Bergsee wird gerastet. Von dort sehen wir bereits den Cadagno-See (siehe auch Val Piora). Die meisten erobern ihn jedoch von der Leventina-Seite her, von Piotta mit der Ritombahn. Anstatt nun bis zum See zu wandern, biegen wir vorher rechts ab und gelangen zu einer etwas mühseligen Schotterpiste, die auch bei Mountainbikern sehr beliebt ist. Schon von dort sehen wir den Staussee an der Passhöhe und gelangen wieder ins Valle Santa Maria.

Ein Kooperationsprojekt

Der Lukmanier ist vielfältig und bietet für jeden Schwierigkeitsgrad die passende Route: vom Waldspaziergänger am Fluss und den Kalkfelsen entlang bis zu Via-Alta-Erprobten auf schroffen Graten. Hinweisschilder weisen auf den Erlebnis-Natur-Kultur-Pfad des geplanten zweiten Nationalparks Adula, bei dem die Kantone Tessin und Graubünden kooperieren. Säumerpfade und Pilgerwege kommen da zusammen. Sollte der Park auf breites Einverständnis der Bevölkerung stossen, hätte die Region ein weiteres touristisches Juwel.