Wandern ist langweilig? Nicht, wenn unterwegs der 270 Meter lange "Ponte tibetano Carasc" überquert wird. Da kommt auch bei Kindern Spass auf. Mit der Seilbahn kann die Strecke abgekürzt werden.

Menschen bauten schon vor sehr langer Zeit Brücken, um Hindernisse zu überwinden. Auf die andere Seite eines Wasserlaufes – sei es auf der Suche nach Essbarem oder auf der Flucht vor Feinden – kamen sie recht problemlos. Ein Baumstamm wurde über einen Bach gelegt, darüber balanciert, fertig. Aber eine grössere Distanz zu überbrücken, quasi die Natur zu überlisten? Das ist noch heute für Ingenieure und Architekten eine Herausforderung. Ganz gleich, ob der Bau eine breite Bucht verbindet, wie die Golden Gate Bridge in San Francisco, oder ein unwegsames Tal, wie jenes zwischen Monte Carasso und Sementina.

Die Siedler von Curzútt

Das kühne Vorhaben ist vor acht Jahren geglückt, 2015 wurde die Carasc genannte, 270 Meter lange Hängebrücke eingeweiht. Und sorgt seither bei der wackligen Überquerung für Adrenalinkicks und unvergessliche Momente. Ermöglicht wurde das Projekt dank der Stiftung Curzútt – San Barnárd. Hinter dem Namen der Stiftung verbergen sich gleich noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten. Curzútt ist eine aufwendig restaurierte Siedlung und, wie sich die Stiftungsmitglieder einig sind, “zweifellos ein kleines Paradies auf Erden oberhalb von Monte Carasso”. Zugang zu diesem Paradies haben Wanderer und auch Speise- und Übernachtungsgäste.

Für Läufer und Träumer

Rund 15 Minuten zu Fuss von Curzútt entfernt steht die Kirche San Barnárd, ein Denkmal von nationaler Bedeutung (Kategorie A) mit kunstvollen Fresken im Innenraum. Zu erreichen ist diese paradiesische Gegend, die auch bei Orientierungsläufern beliebt ist, zu Fuss von Monte Carasso oder von Sementina aus. Oder mit der Seilbahn nach Curzútt. Diese gondelt dann noch weiter bis Mornera. In der Hochsaison legt auch ein Shuttlebus einen Teil der Strecke zurück.
Reservieren lässt sich alles hier – Seilbahn, Shuttlebus, Bett, Tisch und sogar die Birdbox mit Blick in den Nachthimmel und auf die Kirche San Barnárd.
Weitere Brücken, die vereinen, finden Sie in dieser Ausgabe von TicinoWeekend oder über diesen Link.