Die Chiesa San Carlo di Negrentino besticht durch Lage, Charme und Malereien.

Kleine Kirche, grosse Wirkung, könnte man auch sagen. Wer bei dem oberhalb des Dorfes Prugiasco gelegenen Gebäude ankommt, staunt erst einmal. Die Lage – inmitten von Wiesen, am alten Saumpfad des Narapasses, auf einer Höhe von 850 Metern – ist bezaubernd. Der Blick schweift hinab ins Tal mit seinen idyllischen Dörfern und auf die umliegenden imposanten Berge. Und das hübsche Kirchlein mit romanischem Charme ist selbst eine Augenweide.

Der Wappen von Uri

Ursprünglich war die Kirche, die zu den bedeutendsten im Tessin zählt, dem Heiligen Ambrosius geweiht. Sie wird auch San Carlo genannt. 1224 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, der Bau ist jedoch in früherer Zeit entstanden. Auf dem Glockenturm mit drei Reihen zweibogiger Fenster fällt auf, dass das Wappen von Uri dasjenige der Leventina überragt; eine Erinnerung an die Vergangenheit. Prugiasco, dessen Pfarrkirche San Carlo bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts war, gehörte einst zum nördlichen Nachbarkanton.

Moderne Brücke zu historischem Gebäude

Die Kirche einmalig machen neben der Lage und Architektur auch die kostbaren romanischen und spätgotischen Fresken. Die restaurierten Innenwände sind reich mit Malereien aus drei verschiedenen Epochen ausgeschmückt, darunter ein Werk eines unbekannten Meisters, das Christus als Triumphator mit den Aposteln zeigt. Zu erreichen ist die Kirche von Negrentino auf einem Spaziergang von Leontica aus, das unter anderem aufgrund seiner historischen Milizen bekannt ist. Eine moderne Hängebrücke erleichtert seit einigen Jahren den sicheren Zugang zum Kirchlein, auch mit Rollstühlen.