Ein heroischer Weinbau am Sonnenrain

Publiziert: 19 Mai 2013

Nirgends im Tessin wird der Wein an Stellen angebaut, die so viel Gefälle aufweisen. Deshalb wird der dortige Anbau als heldenhaft bezeichnet. Auf den Wanderungen überzeugt man sich davon.

Die ganze Region am Sonnenhang von Cugnasco über Gudo bis nach Sementina ist eine Art Who’s Who der Winzergilde. Dort, wo Stefano Haldemann, die Ramellis oder Alfredo Fantoni ihre Reben reifen lassen und ihre Cantine stehen haben. Oder die reine Frauengruppe der Mani di Fata (Feenhände) mit ihrer Cantina in Cugnasco und den Rebbergen beim kleinen Reka-Ferienzentrum am Hang von Gudo. Aber auch begnadete Winzer, welche ihre Cantina andernorts haben, lassen ihre Träubel am Sonnenhang des Locarnese reifen. Darunter Werner Stucky am Weinberg Casa Cima. Oder Hobbywinzer wie Matteo Huber und Patric Boetschi. Man spricht dabei vom "heroischen Weinbau", weil alles an Hanglage wächst und das steile Gefälle an vielen Orten den Maschineneinsatz verunmöglicht.

Kulturlandschaften


Dank der landschaftlichen Aufwertung durch die Gemeinden Gudo und Sementina schlängelt sich eine Via delle Vigne, ein attraktiver Wanderweg durch die Weinberge. Man kann ihn von zwei Richtungen her begehen. Entweder man nimmt die asphaltierte Quartierstrasse durch Cugnasco, am Weiler Brack mit der gleichnamigen Osteria vorbei, rund 200 Meter runter, biegt rechts ab und folgt der kurvigen Strasse hoch bis der Schotterweg beginnt. Oder aber man startet in Gudo unten bei der Bushaltestelle oder beim Albergo Ristorante Anita, geht links hoch über die Brücke auf dem asphaltierten Malacarneweg, oder man geht rechts am Anita vorbei und nimmt den recht steilen, stufenreichen Waldwanderweg durch die Weinberge. Damit verpasst man allerdings die Sicht auf das Weingut Ramelli und die vielen Rebberge.

Naturschönheiten


Steil geht es nach dem Schotterweg, vorbei an einem kleinen Rusticoweiler, hoch zum nächsten. Der schweisstreibende Aufstieg wird belohnt mit einem Halt am Bach Progero, welcher auf der linken Seite zugänglich ist und wunderschöne Badeplätze versteckt hält. Obwohl sich dort ein Ferienzentrum der Stiftung Kaspar und Sophie Spörri findet, ist der Fluss öffentlich und nicht privat. Auch von der Warnung vor dem Hunde auf dem Felsen soll man sich nicht abschrecken lassen. Der Halter ist gehalten, den Hund im Grundstück zu halten. Der Weg über das kleine Brücklein zum Weiler ist ein offizieller Gemeinde-Wanderweg, und der führt halt nun mal dort durch. Inmitten des Weilers zweigt er ab. Das ist gut ausgeschildert. Entweder gelangt man im Aufstieg auf die Alpe Orino oder beim Abstieg durch die Rebberge nach Mondato. Auf der Via delle Vigne kann man bis nach Sementina wandern. Der Weg ist nicht immer einfach begehbar, besonders durch den Wald nicht, und man muss etwas Freude am Aufspüren mitbringen.

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