Nervenkitzel auf der Hängebrücke

Publiziert: 7 Juni 2015

Bei Bellinzona wurde die längste tibetische Hängebrücke der Schweiz eröffnet. 270 Meter weit spannt das "Carasc" genannte 50-Tonnen-Bauwerk über eine 140 Meter tiefe Schlucht.

Die Aussicht von der neuen Hängebrücke zwischen Sementina und Monte Carasso ist spektakulär. Für Menschen mit Höhenangst ist die längste tibetische Hängebrücke der Schweiz jedoch nichts. Denn von der Mitte aus, dort wo der Wind am stärksten pfeift, die Stahlseilkonstruktion am meisten schwingt und der Talboden am weitesten entfernt ist, sind es jeweils über 100 Meter bis man wieder festen Boden unter den Füssen hat. Die 50 Tonnen schwere Brücke ist 270 Meter lang. Sie hängt 14 Meter durch, was zu einer Steigung von 24 Prozent an ihren Zustiegen führt. Die Hängebrücke ist ein monumentales Bauwerk, ein Ausflug nach Curzútt lohnt schon ihretwegen.

Die Überwindung eines unüberwindlichen Einschnitts


Doch, wie die Stiftung Curzútt, welche den Bau der Brücke in Auftrag gegeben hat, nicht müde wird zu betonen, ist die Brücke zuallererst ein Bindeglied. Sie hofft, dass Interessierte nicht einfach mit der Bergbahn zur Brücke fahren, sondern diese im Rahmen einer Wanderung entdecken werden. Eine Verbindung zwischen den Gemeinden Monte Carasso und Sementina, eine Anbindung des Bellenzer Wanderwegnetzes an dasjenige des Locarnese. Bis die Brücke in diesem Frühjahr eröffnet wurde, war das Sementinatal ein schier unüberwindbarer Einschnitt. Wanderer mussten entweder in die Ebene hinab oder hinauf auf 2'000 m ü. M. steigen, wollten sie vom Bellinzonese Richtung Lago Maggiore oder vom Locarnese zum historischen Dorf Curzútt wandern.

Historisches Dorf über Monte Carasso


Die Stiftung Curzútt erwartet viele Besucher. Bis zu 40'000 im Jahr sollen die neue Brücke jährlich überqueren. Bei einem Besuch der neuen Sehenswürdigkeit lohnt es sich auch, in Curzútt selbst Halt zu machen. Nicht nur lädt dort eine gemütliche Osteria mit Aussenterrasse zum Verweilen ein, das kleine Bergdorf hat seinen ganz eigenen Charme. Ursprünglich wohnte die Bevölkerung Monte Carassos nämlich hier oben, zwischen den Kastanienbäumen. Die Stiftung Curzútt hat das verlassene Tessiner Dorf in liebevoller Arbeit seit 1998 restauriert. In Curzútt bekommt man eine Vorstellung davon, wie es früher gewesen sein könnte, im Tessin zu leben. Als die Region noch nicht als Sonnenstube bekannt war.

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