Dimitris Geheimtipp heisst Curzútt

Publiziert: 26 Mai 2013

Einst gab es im Tessin viele davon: steinerne Hügelsiedlungen. Eine davon ist in langjähriger Arbeit instand gesetzt worden und erstrahlt jetzt in neuem altem Glanz. Ihr Name ist Curzútt.

Curzútt. Was um Himmels willen ist Curzútt? Eine speziell geräucherte südalpine Wurst? Oder eine Tessiner Dialekt-Rockband? Nichts dergleichen – Curzútt bedeutet Corte di sotto, was übersetzt der „untere Hof“ heisst. Ein „unterer Hof“, der oben liegt. Genauer gesagt auf den Anhöhen über Monte Carasso, rechts vom Fluss Ticino. Von den Hügelsiedlungen, die im 18. Jahrhundert etwa 700 Einwohner zählten, ist Curzútt die besterhaltene. Seit 15 Jahren steht sie im Mittelpunkt des Aufwertungsprojekts der Fondazione Curzútt-S. Barnàrd. Eine Gruppe von Einwohnern setzt seitdem alles daran, das aufgegebene Territorium wiederzubeleben. Sie tut es mit grossem Respekt vor der ursprünglichen Bausubstanz, ohne jedoch nostalgischen Idealen zum Opfer zu fallen. Ziel ist es deshalb nicht, ein Freilichtmuseum zu gestalten, in dem die Zeit still steht, sondern einen Ort, der lebt.

Eine Perle mitten im Wald


Und dass er lebt, davon kann man sich bei einem Besuch Curzútts selbst überzeugen. Eine Jungendherberge mit acht Zimmern für je sechs bis acht Personen gehört ebenso zum Gesamtkonzept wie ein Mehrzwecksaal für Seminare und ein urgemütliches Restaurant mit saisonal geprägter mediterraner Küche und aus Curzútter Trauben hergestelltem Wein. „Empfehlenswert“, weiss Clown Dimitri aus eigener Erfahrung. Er hat Curzútt vor etwa drei Jahren kennengelernt und kehrt seitdem regelmässig in den mitten im Wald gelegenen kleinen Steinweiler zurück. Was der Tessiner Künstler an Curzútt ganz besonders schätzt, ist die Einfachheit, das Ungekünstelte. Der Besuch des Geschäfts Quintorno, einer eigentlichen Tessiner Bottega, ist ausserdem ein absolutes Muss. Honig, Teigwaren, Reis, Wurstwaren, Käse, Brot und Wein – da findet sich alles, was das önogastronomische Herz begehrt.

San Bernardos wertvolle Fresken


Curzútt erreicht man in etwa einer Stunde zu Fuss von Monte Carasso aus. Wer nicht so weit gehen mag, kann sein Fahrzeug auf dem Parkplatz Pairolo abstellen und den beschaulichen Ort in einer Viertelstunde erreichen. Noch bequemer geht es mit der Seilbahn, die von Monte Carasso nach Mornera hinaufführt. Zu empfehlen ist auf jeden Fall auch die ins 11./12. Jahrhundert datierte Kirche San Bernardo mit ihren prachtvollen und wertvollen Fresken. Die Ältesten zeigen die aus dem 14. Jahrhundert stammende Madonna del Latte und den heiligen Christophorus. Wer auch andere antike Orte entdecken möchte, nimmt den Weg nach Cascina del Negro, Pciagn de Runsg und Puncéte. In der letzten Siedlung ist eine Grà, eine Art Trocknungsanlage für Kastanien, zu sehen. Der Fussweg von etwa 3,5 km und einem Höhenunterschied von 100 m kann ohne Schwierigkeiten in einer guten Stunde bewältigt werden.

Info

Curzútt
6513 Monte Carasso
+41 91 835 57 24
info@curzutt.ch
www.curzutt.ch
www.bellinzonese-altoticino.ch
www.ticino.ch

Wann

Mai – Oktober Dienstag bis Sonntag 09.00 - 13.00 Uhr November – April Montag bis Freitag 8.00 - 12.00 Uhr

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