Als Psychologe und Psychotherapeut hat er gelernt, geduldig zu sein. Diese Fähigkeit kommt dem begeisterten Weinbauer Nicolao Fuchs auch bei seiner Arbeit im Rebberg und im Keller zugute.

Wie viel psychologisches Geschick braucht es, um einen guten Wein herzustellen? Diese Frage kann wohl niemand besser beantworten als Nicolao Fuchs. Der Psychologe und Psychotherapeut besitzt mit seiner Frau Caroline in San Vittore, im bündnerischen Misox, nicht nur eine eigene Praxis, sondern – gleich angrenzend – auch einen Rebberg und eine Weinkellerei. Von seiner Nebentätigkeit als Winzer spricht er mit Begeisterung.

Gemeinsamkeiten finden

Der Psychotherapeut müsse sehr aufmerksam zuhören und, insbesondere in der Psychoanalyse, lange und geduldig einem Weg folgen, bevor ein Ergebnis erreicht werde, sagte Nicolao Fuchs jüngst in einem Interview mit der Zeitschrift TicinoVino. Ähnliches gelte für sein Hobby. Im Weinberg höre er zwar nicht den Menschen, aber der Natur zu. Auch hier folg Nicolao Fuchs geduldig einem Weg: vom Rebstock über die Trauben bis zum Wein.

Eine eigene Assemblage

Er wollte nie Trauben für den Verkauf produzieren, erzählte Nicolao Fuchs weiter. "Aber die Vorstellung, eine eigene Assemblage zu kreieren, reizte mich." 2004 übernahm er den Rebberg auf seinem Grundstück. Er besuchte Kurse an der Landwirtschaftsschule Mezzana und gründete 2009 eine eigene kleine Kellerei. Zu seinen Parade-Weinen gehören der "Totem" (75% Merlot, 15% Gamaret und 10% Cabarnet Franc), der "Rondò" aus 85% Merlot und 15% Gamaret oder der "Rosé Bouquet" (85% Merlot, 10% Gamaret und 5% Bondola).