Wo sonst stockender Verkehr herrscht, wird am Sonntag in Bellinzona und Giubiasco getrunken, gefeiert und gekauft.

Wenn von einem Strassenfest die Rede ist, sind meist Volksfeste gemeint, die nur in einem Quartier oder sogar nur auf wenigen Dutzend Metern Strasse stattfinden. Nicht so an diesem Sonntag bei Strada in Festa. Auf sage und schreibe 2’350 Metern erstrecken sich die Stände mit Esswaren, Getränken, Spielsachen, Kleidern und Handwerkskunst auf der sonst von Autoschlangen beanspruchten Via San Gottardo zwischen der Piazza Grande in Giubiasco und der Piazza Collegiata in Bellinzona. Organisiert wird das Fest vom Gewerbeverein Bellinzona. Bei schlechtem Wetter wird es auf nächste Woche, Sonntag, den 27. September, verschoben.

Aus zwei Städten wird am Sonntag eine

Die beiden Städte im Schatten der Unesco-Burgen werden am Sonntag durch eine lange Reihe von Marktständen verbunden. Bereits an normalen Tagen ist die Grenze zwischen den beiden Gemeinden kaum wahrnehmbar. Am Sonntag, wenn die Strasse in den Händen der Fussgänger, der Händler und Gastronomen sein wird, verschmelzen Giubiasco und Bellinzona zu einem grossen Ganzen – so wie es politisch ohnehin auf der Agenda steht, denn im Raum Bellinzona soll aus über einem Dutzend Gemeinden das neue Gross-Bellinzona entstehen.

250 Marktstände auf 2,3 Kilometern

Letztes Jahr kamen laut Schätzungen 15'000 Besucher zu den ca. 250 Ständen entlang der Strasse. Es war so voll, dass "Trenino Artù" der kleine blaue Strassenzug, der zu den Burgen emporfährt, seine Strecke abändern musste, um nicht mit den Menschenmassen ins Gehege zu kommen. Ab 8.00 Uhr morgens stehen die Händler ihren Kunden zur Verfügung, um 18.00 Uhr machen sie ihre Stände bereits wieder zu. Den festlichen Rahmen zu den Marktständen mit Essen, Trinken und allerlei Waren, gibt ein variiertes Unterhaltungsprogramm mit Musik – von traditioneller Volksmusik über Rock-Gruppen bis hin zur Marschmusik des Dorforchesters.