Einmal im Jahr erwacht Dandrio aus dem Dornröschenschlaf. Bei der “Sagra del Mulino”.

Wenn die ganze Schweiz jeweils am Wochenende nach Auffahrt den Mühlentag begeht, herrscht beim Mulino di Dandrio alles andere als hektische Betriebsamkeit. Die Tür bleibt zu, die Mahlsteine drehen sich nicht. Die Mühle liegt in einem 364 Tage im Jahr währenden Dornröschenschlaf (in diesem Schaltjahr sogar 365 Tage). Nur das Plätschern des Flusses ist zu vernehmen. Und vielleicht die Stimmen einiger Ausflügler, die das geschützte Denkmal aus dem 16. Jahrhundert von aussen bewundern.

Mahlen, kochen, lachen, essen

Jeweils am zweiten Sonntag im Juli ist dann für einmal richtig viel los im auf 1'200 Metern gelegenen Dandrio und bei der 1977 sorgfältig restaurierten Mühle. Roggen wird gemahlen, Köche stehen am Herd, Menschen sitzen unter grossen Schattenspendern, unterhalten sich angeregt, lassen sich Polenta, Ragout und Käse schmecken. Musik macht die Atmosphäre noch ungezwungener und fröhlicher. Es ist der Tag der jährlichen Sagra del Mulino.

Zu Fuss durchs schöne Tal

Laut Mühlenvereinigung nehmen jährlich rund 500 Personen aus der ganzen Schweiz am Fest teil. Sie fahren über die enge, serpentinenreiche Strasse ins Tal oder verbinden das Mühlenfest mit einem Wanderausflug im Malvagliatal. Dieser beginnt am sinnvollsten mit einer Seilbahnfahrt von Malvaglia zur sonnigen Terrasse Dagro. Für den Panoramaweg müssen insgesamt – hin und zurück – rund vier Stunden eingerechnet werden.

Da es in letzter Zeit im Tessin wegen Unwettern beziehungsweise Strassenarbeiten zu einigen Wegsperrungen gekommen ist, sollte man sich vor der Wanderung nach der aktuellen Situation erkundigen.