Aquila marschiert für die Madonna

Publiziert: 30 Juni 2019

Noch immer lösen die Einwohner von Aquila ein mehr als 200 Jahre altes Gelübde ein – mit einem Umzug ihrer historischen Miliz.

In Napoleon Bonapartes Heer kämpften nicht nur Franzosen, sondern auch Männer anderer Nationalitäten. Während seines Russlandfeldzugs 1812 etwa standen auch Tausende Schweizer an seiner Seite. Kaum einer kehrte zurück. Nach der mörderischen Schlacht an der Beresina in Weissrussland meldeten sich nur noch circa 300 zum Appell. Wie viele von ihnen die Heimat überhaupt wieder sahen oder auf dem weiteren Rückweg verhungerten, erfroren, im Kampf oder an ihren Verletzungen starben, ist ungewiss.

Ein Umzug für die Madonna


Immerhin müssen es ein paar Tessiner geschafft haben. Der Legende nach gelobten Soldaten aus dem Bleniotal der Madonna just vor der Schlacht an der Beresina alljährlich einen feierlichen Umzug, wenn sie ihnen im Kampf beistünde. Einiger muss sie sich erbarmt haben, denn drei Gemeinden des Bleniotals lösen noch heute ihr damaliges Versprechen ein: Leontica, Ponto Valentino und Aquila – letztere jeweils am ersten Sonntag im Juli, 2019 also am 7. Juli.

In Aquila geht's rund


In farbenprächtigen napoleonischen Uniformen sowie mit historischen Waffen und Musikinstrumenten marschiert die "Milizia della Madonna del Rosario" mit Trommelwirbel durch das Dorf zur barock ausgeschmückten Kirche San Vittore Mauro aus dem 13. Jahrhundert, gefolgt vom Nachwuchs, während sich am Wegesrand die Zuschauer scharen. Natürlich wird an jenem Tag nicht nur der Vorfahren gedacht. Es ist auch ein Tag, für den sich die Wirte von Aquila wohlweislich für die Feiernden rüsten.

Info

Napoleonische Miliz Aquila
6719 Aquila
+41 91 872 14 87

www.bellinzonese-altoticino.ch
www.ticino.ch

Preis
kostenlos

Wann

Sonntag, 7. Juli, ganztags

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