Sesam, öffne dich! Einmal im Jahr gehen die Tore zu Locarnos Innenhöfen auf. Sie bleiben nicht stumm, sondern klingen.

Le Corti in Canto ist eine jener Redewendungen, die kaum wörtlich übersetzt werden können, eine, die für die Schönheit der italienischen Sprache steht. Die Höfe in Gesang geht nicht, oder? Höfe steht für die einladenden, idyllischen, atmosphärischen, städtischen Innenhöfe, umsäumt von Palmen und den typischen, alten Häusern der Città Vecchia von Locarno mit ihren warmen Farben, ihren Arkaden und den romanischen Fenstern. "In Canto" weist auf klassische Musik- und Gesangsformationen hin, die wie jedes Jahr seit 2008 jeweils am dritten Wochenende im Monat September das interessierte Publikum in den besagten "Corti" in leisen und lauten Stimmen und Tönen verzaubern.

Fünf Formationen in acht Innenhöfen

Am Samstag, 17. September, ist ein Jahr schon wieder um. Es ist das dritte Wochenende des Septembers. Zeit also für die singenden Höfe... tönt auch nicht wirklich toll. Ist es aber. Fünf Formationen singen in acht Locarneser Innenhöfen. Den Auftakt um 14.00 Uhr macht Modulata Carmina im Hof der Casa Rusca. Danach treten La Cantora, ein Vokalquartett unter der Leitung von Esther Rietschin und Mauro Garbani, in der Casa Ruggero und die Nawar mit ihren orientalisch-abendländischen Klängen vor der Chiesa Nuova auf.

Ost und West vereint

Für besinnlich-rhythmische Momente sorgen ausserdem die Jarava mit einer Kombination östlicher Melodien und westlicher Flamenco-Einlagen (Palazzo Morettini) sowie die Lokalmatadoren Vos da Locarno mit traditionellem Repertoire (Ex-Magistrale). Für den krönenden Abschluss sorgen Letztere um 18.00 Uhr im Casello Visconteo. Das detaillierte Programm kann hier eingesehen werden. Der Eintritt zu den Hofkonzerten ist frei. Apropos Hof, am besten und schönsten ist es wohl beim italienischen Original zu bleiben: Corti in Canto.