Bei Shakespeare heisst es "Viel Lärm um nichts". Bei Bandir Gennaio wird viel Lärm gemacht, um etwas zu vertreiben.

Am letzten Januartag heisst es wieder: Ohren zu und durch. An diesem Nachmittag rasseln nämlich die Kinder von Locarno mit ihren lärmigen Instrumenten die Altstadtgassen rauf und runter. Nachdem die Tage wieder länger werden, sollen sie danach auch wärmer werden. "Bandir Gennaio" heisst es von nah und fern. Den Januar vertreiben, heisst das übersetzt. Gemeint ist, die Kälte, das Darben und das Frieren sollen endlich ein Ende nehmen. Da der 31. Januar diesmal auf einen Samstag fällt, gibt’s nicht einmal schulfrei. Zu hoffen ist dennoch, dass ganz viele Kinder den alten Brauch weiter hochhalten.

Jedes Kind kennt den Bandi

Wenn "Bandir Gennaio" angesagt ist, und die Tage der weissen Amseln gezählt sind, versammeln sich Hunderte von Kindern mit ihren Pfannendeckeln und alten Konserven an Schnüren. Begleitet von ihren Eltern dürfen sie ausgelassen soviel Lärm machen, wie sie nur mit den selbst gebastelten "Instrumenten" zusammenbringen. Der Umzug, welcher um 17.00 Uhr bis rund 18.30 Uhr dauert und kaum eine Gasse der Città Vecchia auslässt, endet auf der Piazza Sant’Antonio. Dort wird danach ein leckerer Snack angeboten.

Weisse Amseln

Die Organisatorin dieses Anlasses, die Cityvereinigung Pro Città Vecchia, will damit einen abschliessenden Kontrapunkt zur Wintersaison setzen und das Publikum und die Touristen in die Altstadt locken. Dort finden sich einige der pittoreskesten und schönsten Häuser von Locarno und viele lieblich eingerichtete kleine Boutiquen, Comestibles-Läden und andere Detailhandelsgeschäfte, Kunstgewerbegeschäfte sowie schmucke Restaurants und heimelige Hotels.