Paul Klee faszinierte den Künstler. Und so kam es bald zur Verschmelzung von chinesischer Tradition und Abstraktem.

Die Pinakothek Casa Rusca zeigt derzeit eine umfassende Ausstellung mit Werken des 1920 in Peking geborenen und im vergangenen Jahr in Nyon verstorbenen Künstlers Zao Wou-Ki. Die Retrospektive wurde bis zum 2. März verlängert.

Orient und Okzident verschmelzen

Zao Wou-Ki besucht die Kunstakademie von Hangzou. Sein Lehrer Lin Fengmian – erster Präsident der Chinesischen Hochschule der Künste – erkennt Zao Wou-Kis Talent und empfiehlt ihm 1947, ein Visum für Frankreich zu beantragen. Er geht nach Paris und etabliert sich dort schnell in der Kunstszene. In der Galerie Pierre Loeb, Gravurateliers und der Galerie de France macht er Bekanntschaft mit anderen Künstlern und schafft sich so eine eigene Künstlerfamilie. Durch seinen Freund Johnny Friedlaender und seine Faszination für die Malerei von Paul Klee entwickelt Zao Wou-Ki eine besondere Beziehung zur Schweiz. Durch Klees Werke entdeckt er die Abstraktion. Bald mischt sich in Zao Wou-Kis eigener Kunst die traditionelle chinesische Malerei mit abstrakten Motiven.

Über hundert Werke in Locarno

“Zao Wou-Ki. Retrospettiva (1920-2013)” in der Casa Rusca umfasst mehr als hundert Werke, von kleinformatigen Bildern über Tuschezeichnungen und riesige Gemälde bis zu spät entstandenen Aquarellen. Die Ausstellung wird kuratiert von Riccardo Carazzetti und dem künstlerischen Leiter der Zao Wou-Ki Foundation, Yann Hendgen, und unterstützt von der Botschaft der Volksrepublik China in der Schweiz, der China Academy of Art (Hangzhou) sowie des Konfuzius-Institutes in Genf. Ein 195-seitiger Katalog begleitet die Ausstellung.