Grappas und Destillate aus dem Tessin werden immer beliebter und besser. Die hochprozentigen Getränke erfahren wie der Wein eine Zeit der Hochblüte und bereichern die Gastronomie.

Die Tessiner Grappas liegen heutzutage im Trend: In der Tat werden die Destillate immer beliebter und vor allem immer besser. Sie bewegen sich wie der Wein auf einem Höhenflug und sind für die Tessiner Gastronomie eine Bereicherung. Dass die Nachfrage an Grappas aus dem Südkanton gestiegen ist, zeigt auch die Gründung der Vereinigung der Destillateure der Italienischen Schweiz und des Nationalen Verbandes der Grappa-Verkoster Sektion Tessin. Da Grappas ausschliesslich aus Trauben hergestellt werden, sind oft Winzer auch Grappa-Hersteller.

Einige Tessiner Produktionen

Zu den besten und bekanntesten Tessiner Grappas gehören zum Beispiel der Elegantia von Guido Brivio, der aus Merlot-Trauben produziert wird. Das bernsteinfarbige Getränk mit goldenen Reflexen ist optimal für eine gute Lagerung. Auch der Capeo von Carlevaro/Chiodi Vini, ein Grappa aus Americano-Trauben, kann sich sehen lassen. Er riecht intensiv, sieht sehr sauber und weiss aus, und sein Geschmack lässt an Honig denken. Angelo Delea produziert ein Destillat aus blauen Moscato-Trauben (Filo di seta), Agriloro in Arzo wiederum einen Grappa aus Americano-Trauben (Grappa Ticinese), so wie Tamborini Vini (Lacrima Vitis).

Unterschied zwischen Grappa und Traubenschnaps

Ein Grappa ist ein Schnaps, der ausschliesslich aus Trauben hergestellt wird. Genauer gesagt, wird der Grappa aus den Resten der Weinmaische, das heisst aus Stängel, Kernen und Schalen, destilliert. Ein Schnaps hingegen kann auch aus anderen Früchten (Zwetschgen, Aprikosen, Birnen usw.) oder Getreiden produziert werden. Ursprünglich war die Bezeichnung "Grappa" nur den Destillaten aus Italien vorbehalten. Vor mehreren Jahren wurde durch ein Abkommen zwischen der Schweiz und Italien jedoch festgehalten, dass auch das Tessin und das italienisch-sprechende Graubünden die Bezeichnung Grappa verwenden dürfen.