Das Bavonatal und die Findlingshäuser

Publiziert: 16 Mai 2016

Noch bis ins letzte Drittel des 20. Jahrhunderts waren einzelne dieser Steinwohnungen während der Sommermonate behaust. Heute sind es kühle Käse- und Weinkeller geworden.

Das Val Bavona und die Transhumanz gehören genauso zusammen wie die Flüsse Bavona und Calnègia. Der wohl weltbekannteste Ort des grünen Tals ist Foroglio mit seinem unvergesslichen Wasserfall und dem stromlosen Grotto. Das Wasser fällt aus dem Calnègiatal weit hinab in die Bavona. Auf steilen, schroffen Naturwegen, die teilweise aus dem Fels gehauen wurden, stiegen Mensch und Vieh hinauf auf die Sommersonnenterrasse. Gilt schon das Bavonatal als Tal der Splüi, was gilt dann erst fürs Calnègia? Dort finden sich riesige Findlinge, unter denen die Käsekeller oder Viehställe eingerichtet wurden. Auf einigen der Steinriesen wurde angebaut, andere dienten als Fundamente für den Wohntrakt der Älpler. Noch bis in unsere Zeit hinein hauste dort oben ein alter Mann, welcher schon als Junge die Alpauftriebe mitmachte und auf dem Maiensäss lebte.

Die Winterruhe


Im Winter jedoch sind das Haupt- und Nebental nicht bewohnt. Dann wäre es ein lebensgefährliches Projekt: überwintern unter Lawinenhängen. Vor vielen, vielen Jahren wollten die Stromproduzenten die Calnègia erfassen und ins Staudammkonzept integrieren. Dies scheiterte am Widerstand der Vernünftigen. Dass das so bleibt und dass beim Ausbau der Rustici nicht Schindluder getrieben wird, darüber wacht die Stiftung Bavona, die eigens für den Erhalt des Talbildes eine Art von Bauordnung herausgibt.

Ein Naturparadies


Das Bavonatal darf wohl als eines der naturbelassensten des ganzen Tessins beschrieben werden. Im Frühsommer ein Pflanzenparadies, die ganze Saison über eines für Wandernde. Erst ganz hinten im Talschlauch findet sich der elektrische Anschluss in San Carlo, dem Dorf unterhalb von Robiei. Deshalb kann dort auch eine Seilbahn betrieben werden, welche uns an den Fuss des schwindenden Basodino-Gletschers bringt. P.S. Nicht vergessen, vor dem Aufstieg einen Besuch im spätmittelalterlichen Weiler Prèsa zu machen.

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