Schneeschuh- und Winterwandern sind himmlische Vergnügen.

Schon vor Tausenden von Jahren bewegten sich Menschen auf als Schneeschuhe dienenden Holz- oder Lederflächen vorwärts, etwa zur Jagd. Der Zweck des Schuhs hat sich nicht geändert. Er soll das Gewicht des Menschen auf eine grössere Fläche verteilen und ihn so vor dem Einsinken im Schnee bewahren. Moderne Schneeschuhe werden allerdings meist komplett aus Hartplastik hergestellt, sind vor allem Sportgeräte – und befördern einen regelrecht in den Himmel. Das Wandern erinnert an einen Spaziergang auf Wolken. Das langsame, eindrückliche Erlebnis ist im Tessin an vielen Orten möglich.

Verleih vor Ort

Ruhesuchende und Entdecker sollten jedoch nicht einfach ungeplant durch die Natur stapfen, sondern auf den üblichen Routen bleiben, um Tiere nicht aufzuschrecken. Auf Cardada ist das Wandern mit Schneeschuhen auf markierten Wegen beispielsweise möglich. Wer keine Racchette da neve, wie sie im Italienischen heissen, besitzt, kann an der Seilbahnkasse in Orselina welche ausleihen. An Snacks und Getränke sollte man ebenfalls denken. Das Gehen auf leisen Sohlen sieht zwar leicht aus, ist aber körperlich anspruchsvoll, und bei einer Rast sind sowohl in eine Thermosflasche gefüllter Tee, Kaffee oder auch eine Suppe ideal zum Aufwärmen.

Klassisches Winterwandern

Lohnenswerte Touren für Schneeschuhgeher finden sich ausserdem im sonnigen Carì (am 8. und 9. Januar sind die Strecken jedoch wegen Instandhaltungsarbeiten gesperrt) oder im unberührten Bedrettotal. Die Tour bei Cioss Prato lässt sich am Wochenende mit dem Besuch der Grotte dei minerali verbinden, die glänzende Einblicke in die Welt der Kristalle gibt (bitte vorher überprüfen, ob die Grotte geöffnet ist). Und die herrlichen Tessiner Landschaften lassen sich natürlich nicht nur mit Schneeschuhen an den Füssen erkunden. So zeigt sich etwa das Verzascatal beim klassischen Wandern im Winter von einer besonders schönen und ruhigen Seite.