Die eisige Seite des Sonnenkantons

Publiziert: 5 Juli 2015

Ein gutes Glacé ist ein Kunstwerk – das Tessin diesbezüglich ein Kulturreiseziel. Neben Klassikern wie Stracciatella, Amarena oder Fior di Latte hat es auch lokale Spezialitäten zu bieten.

Wenn’s richtig heiss wird, sollte man mit den Kräften haushalten. Streicht man – im Zuge dieser Sparsamkeit – den ersten und den letzten Buchstaben des Wortes “heiss”, ergibt sich folgerichtig das, was bei hohen Temperaturen Sinn macht: Eis. Diesbezüglich ist das Tessin gleich aus drei Gründen ein Hotspot. Erstens weil es einfach eine Sünde ohne Reue ist, im sonnigen Süden ein fruchtiges, süsses, sahniges, erfrischendes Eis zu schlecken.

Wo kühle Genüsse Tradition haben


Zweitens hat das Glacé hier eine lange Geschichte. Erfunden haben es die Schweizer zwar nicht, sondern wahrscheinlich die Chinesen. In Europa kannten schon die alten Griechen und Römer das Fruchtsorbet. Der Einfluss der südlichen Nachbarn im Alpenraum begann schon vor Christi Geburt und blieb erhalten. Anno 1775 erschien mit dem schönen Titel “de sorbetti” in Neapel das erste Buch über die Kunst der Eisherstellung. Alsbald trat auch das “moderne” Speiseeis seinen Siegeszug im Kanton an – und verbreitete sich von dort weiter. So gründete 1845 Carlo Gatti aus dem Bleniotal in London ein Café-Restaurant im französischen Stil, mit hausgemachtem Eis nach italienischer Art und ebenso gefertigter Schoggi à la Suisse. Die Idee zündete sofort. Wenig später begann er, Glacé – bislang eine höchst exklusive Speise – en masse anzubieten. Seine Idee: flexible Eiswägelchen. 1858 verkaufte er 10'000 Gelati à einen Penny pro Tag, sogenannte “Licks”. Anno 1929 starb Gatti als schwerreicher Mann.

Farina bóna - eine eiskalte Tessinerin


Drittens ist das Tessin auch deshalb eine Hochburg der kühlen Genüsse, weil es – neben zahllosen internationalen Klassikern – eine exklusive Spezialität zu bieten hat: Farina-bóna-Glacé, eine süss-sahnige Komposition, zu deren Bestandteilen ein besonderes Maismehl aus dem Onsernonetal zählt. Es ist glutenfrei, leicht bekömmlich und hat durch die Röstung ein feines Popcorn-Aroma. Wie das schmeckt? Buonissimo!


Rezept


"Farina bóna"-Eis
Das Rezept von Lorenzo und Ilario Garbani ergibt ein halbes Kilo Eis.

Zutaten:
• 3 dl Milch
• 125 g Rahm
• 1 Eigelb
• 100 g Zucker
• 30 g Farina bóna

Zubereitung:
Alle Zutaten mischen und dann in die Eismaschine geben. Nach ca. 25 Minuten müsste das Eis bereit sein, je nach Eismaschine.

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