Ethnografische Museen helfen, das Tessin zu verstehen. Und sind alle einen Besuch wert.

Museen ziehen längst nicht mehr nur Menschen an, die sich für Malerei oder Bildhauerei interessieren. Ihr Besuch ist sinnvolle Freizeitbeschäftigung, und museumswürdig sind auch eher unerwartete Dinge wie Kaffee oder Schokolade. Nicht so unkonventionell, aber ein breites Spektrum an geschmacklichen Vorlieben abdeckend, sind ethnografische Museen. Sie stellen die rurale Vergangenheit auf spannende Weise dar, begeistern meist auch kleine Entdecker, und oft sind sie in attraktiven Gebäuden beziehungsweise an wunderschönen Orten untergebracht.

Elf sind zwölf

Unter dem Motto “Elf Museen, ein Erbe” haben sich die ethnografischen Museen des Kantons Tessin zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, zur Associazione musei etnografici ticinesi (Amet). Gemeinsam wollen die über das ganze Territorium verstreuten Häuser das ethnografische Erbe der Südschweiz erhalten und aufwerten. Wobei es sich bei den “elf Museen” genau genommen um zwölf handelt. Das Fischereimuseum in Caslano ist zwar eine Aussensektion des Museo del Malcantone, aber ein Muss (nicht nur) für alle, die sich für Fischerei interessieren.

Schmuckstücke von aussen und innen

Zur vielfältigen Welt der ethnografischen Museen zählt das Museum des Verzascatals in Sonogno, dem unter anderem ein kleines Wildheu-Museum in Odro angeschlossen ist und das vor wenigen Tagen eine Sonderausstellung auf dem Sagenweg eröffnet hat. Echte Schmuckstücke sind die Museen des Bleniotals in Lottigna und der Leventina in Giornico. Letzteres zeigt aktuell unter anderem eine Ausstellung zur Faszination des Eises. Dem steht das Ethnografische Museum des Muggiotals mit seinem Infozentrum in der Casa Cantoni in Cabbio in nichts nach. Und zum Netzwerk zählt auch ein audiovisuelles Archiv – nämlich jenes in Roveredo. Anhand von alten Fotografien, Amateurfilmen und anderen Materialen vermittelt es ein umfassendes Porträt der Capriasca und des Val Colla.