Literarische Spurensuche

Publiziert: 16 April 2012

Vier Literaturnobelpreisträger hielten sich für kürzere Zeit oder lebenslänglich im Tessin auf: Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Thomas Mann und Carl Spitteler. Auf ihren und den Spuren anderer Literaten geht’s auf Schusters Rappen ins TicinoWeekend. Die Wege führen ins Maggia- und ins Verzascatal, auf die Collina d'Oro und nach Rovio, dem Grenzdorf zu Italien.

Die literarische Landschaft der Südschweiz ist so vielseitig wie einzigartig. Es gibt wohl keinen Kanton in der Schweiz mit einer derartigen Vielfalt an Büchern in zwei und mehr Sprachen wie das Tessin. Seine Gründe hat das einerseits in der gewachsenen, heimischen Schreibkultur, die sich immer wieder auch von der italienischen hat beeinflussen lassen. Andererseits kamen ab 1900 im grossen Stil Reformer, Anarchisten und Künstler aller Art aus ganz Europa ins Tessin, zu Beginn hauptsächlich nach Ascona, und begründeten hier eine mehrheitlich deutsch geprägte Kultur. Ihr bedeutendster Vertreter ist Hermann Hesse. Sein Wirken und seine Werke haben seinen Wohnort Montagnola zu einem bedeutenden Treffpunkt für Literatur- und Kunstfreunde werden lassen. Da sind aber auch andere Phänomene. Gerade eben wurde ein Buch aus dem Jahr 1964 neu aufgelegt: Curt Riess, "Ascona, Geschichte des seltsamsten Dorfes der Welt". Es ist eines der verschiedenen "who is who in Ascona", eines von mehreren Dutzend Büchern, die über das Dorf Ascona geschrieben wurden und noch immer geschrieben werden.

Schauplätze

Die TicinoWeekend-Vorschläge führen nach Rovio, ins Vallemaggia und, eben fast schon obligatorischerweise, nach Montagnola. Es gäbe aber noch ganz andere "Perlen der Literatur" zu besuchen. Berzona, zum Beispiel, im Valle Onsernone, wo sich die Schriftsteller Alfred Andersch, Max Frisch und Golo Mann die Wege kreuzten. Oder Porto Ronco, wo Erich Maria Remarque am Ufer des Lago Maggiore lebte und schrieb. Ganz in seiner Nähe, auf dem Ludwig-Hügel ob Moscia, war Emil Ludwig zuhause. Ludwigs Bücher gingen zu Zeiten, als der Fernseher noch nicht erfunden war in Millionenauflagen über die Ladentische der Buchhandlungen. Oder eben Ascona, wo die Schriftstellerin Aline Valangin lebte oder Leo Kok, der in der Casa Serodine die legendäre "Libreria della Rondine" eröffnete und führte. Details zu all diesen Schreibenden und anderen mehr finden sich im Tessiner Kulturportal ticinARTE.

Info

Literarische Spurensuche im Tessin
6500 Bellinzona

www.amicidelticino.ch
www.ticino.ch

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