Das Bleniotal ist eine Schatzkammer, in der Gebäude und Traditionen von vergangenen Epochen erzählen.

Im Bleniotal ist die Vergangenheit nahezu auf Schritt und Tritt spürbar. Die Erkundung des Castello di Serravalle führt besonders tief in die Vergangenheit. Die Ruinen liegen auf einem Felsrücken und sind eine der bedeutendsten mittelalterlichen Befestigungsanlagen des Nordtessins. Dort kann man sich unter anderem auf die Spuren von Barbarossa machen. 1176 soll sich der “Rotbart” einige Tage bei Serravalle aufgehalten haben, und zwar vor der Schlacht von Legnano. Auch für Familien sind die Ruinen ein perfektes Ausflugsziel. Sie wecken in Kindern die Abenteuerlust.

Palazzo dei Landfogti vor Restaurierung

Geschichte lebendig wird ausserdem im historischen und ethnographischen Museum des Bleniotals in Lottigna. Untergebracht ist es in einem Palazzo aus dem 16. Jahrhundert. Das Gebäude zieren Wappen der Vertreter der drei Urkantone – der Landvögte von Uri, Schwyz und Nidwalden –, die einst das Bleniotal regierten. Daher auch der Name: Palazzo dei Landfogti. Die aktuelle Ausstellung, Radici (Wurzeln), befasst sich im Hinblick auf die bevorstehende Restaurierung mit der Arbeit des Museums. Zum Museo gehört zudem die Cà da Rivöi in Olivone.

Männer schlüpfen in historische Uniformen

Neben dem historischen Museum und festen Sehenswürdigkeiten gibt es im Bleniotal Veranstaltungen, die die Vergangenheit zum Leben erwecken. Sogar zum immateriellen Erbe des Tessins gehören die historischen Milizen. Kommandanten, Trommler, Fahnenträger, Offiziere und Füsiliere in napoleonischen Uniformen versammeln sich, feiern Messen und zeigen sich bei einem festlichen Umzug. In Leontica wurde im Juni gefeiert, die Feste in Aquila und Ponto Valentino folgen im Juli.