Wie wäre es mit einem weihnachtlichen Kulturrundgang durch die Tessiner Kirchen? Jesu Geburt wurde in manch einem Gotteshaus künstlerisch verewigt.

Eines ist sicher: Dieses Weihnachten wird besinnlicher. Gezwungenermassen. Glühweintrunkenes Beisammensein ist heuer nämlich ein absolutes No-Go. Gegen den Adventsblues gibt es deshalb nur eines: ab in die Kirchen. In verschiedenen Tessiner Gotteshäusern sind in längst vergangenen Zeiten entstandene weihnachtliche Gemälde zu bewundern. Kunstwerke, die dem Betrachter bewusst machen, dass die Welt sich trotz Krisen und Krankheiten immer weiterdreht. Ein Lichtstrahl in dunklen Stunden.

Im Glauben verankert

Fangen wir im Bleniotal an. In der Kirche San Martino in Malvaglia ist im Chor Bernardino Serodines "Anbetung der Drei Könige" auszumachen (1650), während in der etwas abseits stehenden prächtigen romanischen Kirche von Negrentino Jesu Geburt abgebildet ist. Dieses Bild soll von Antonio von Tradate stammen (Anfang des 16. Jahrhunderts). Beeindruckend in ihrer Schlichtheit ist die Chiesa Madonna di Navone in Semione, die Maria, der Gottesgebärerin, gewidmet ist. Die Ankunft des Christkindes liess auch die Bewohner des Verzascatals nicht kalt. In der Gemeindekirche in Sonogno hat der einheimische Maler Cherubino Patà (1827-1899) dieses Ereignis farbenfroh verewigt.

Das heilige Kind und seine Mutter

Im Maggiatal wird man unter anderem in der gleichnamigen Gemeinde fündig. In der Kirche Santa Maria delle Grazie ist sowohl die Geburt des Heilands als auch die Anbetung der Drei Könige abgebildet. Selbstverständlich wurde der Ankunft des Weltenretters auch in der majestätischen Madonna del Sasso in Orselina ein malerisches Denkmal gesetzt. Und auch im Sottoceneri blicken einem das heilige Kind und seine Mutter Maria von manch einer Kirchenmauer sanftmütig entgegen. Zu nennen wären da etwa die Basilica-Santuario di Santa Maria dei Miracoli in Morbio und die Chiesa di Santo Stefano al Colle in Miglieglia.