Cantine Aperte – Hinter den Kulissen der Tessiner Kellereien

Publiziert: 18 Mai 2014

Der beste Sommelier der Welt, Paolo Basso, betont: "Wein ist mehr als Alkohol." Bei den Tagen der offenen Weinkeller dieses Wochenende kann sich jeder davon überzeugen.

Die Zahl der Kellereien, die bei den "Tagen der offenen Weinkeller" (Cantine Aperte) mitmachen, wird jedes Jahr grösser. Bei der 16. Ausgabe der Veranstaltung nehmen 65 Kellereien teil. Das Wein-Event ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr beliebt. Paolo Basso, der 2013 in Japan zum besten Sommelier der Welt gekürt wurde, schätzt die Cantine Aperte, weil sie erlauben, den Wein und seine Produzenten besser kennenzulernen: "Die Leute erfahren, was hinter einer Flasche Wein steckt. Denn Wein ist mehr als nur Alkohol. In einer Flasche steckt noch sehr viel anderes drin: Natur, Erde und Handarbeit."

In Tessiner Weinen steckt viel Leidenschaft


Denn die Tessiner Winzer täten mehr als "sehr gute Weine" herzustellen, erklärt der im Südtessin wohnende Sommelier Paolo Basso: "Der Tessiner Weinbau zeichnet sich durch die grosse Menge kleiner Winzer aus, die die Landschaft pflegen." Doch im italienischsprachigen Kanton mit seinem insubrischen Klima gute Weine zu keltern, ist eine Herausforderung für jeden Winzer: "Man benötigt viel Leidenschaft, denn die klimatischen Bedingungen machen es nicht einfach", betont Basso. Besonders die Feuchtigkeit und die heftigen Stürme mit Hagelfall machten den Winzern im Tessin zu schaffen. Die Kunden könnten bei den Tagen der offenen Weinkeller lernen, wie der Wein hergestellt wird und könnten so auch die Arbeit, die hinter jeder einzelnen Flasche Wein steckt, schätzenlernen.

"Je mehr ich fort bin, desto mehr schätze ich die Schönheit des Tessins"


Doch ebenso sei es wichtig, das Land, das den edlen Tropfen hervorgebracht hat, kennenzulernen. Die Cantine Aperte bieten eine gute Gelegenheit dazu. Als bester Sommelier der Welt, ist Paolo Basso ein vielgefragter Mann. Eine Reise jagt die andere. Überall, ob in Asien, Europa oder Amerika, ist der Weinkenner aus dem Tessin gefragt. In den letzten Monaten habe er begonnen, seine Heimat mit anderen Augen zu sehen: "Je mehr ich fort bin, desto mehr lerne ich die aussergewöhnliche Schönheit des Tessins schätzen." Wenn er mit dem Flugzeug über die Region fliege, sitze er auch nach so vielen Flügen jedes Mal am Fenster und betrachte die See- und Berglandschaft. Seine Aufenthalte in der Heimat haben durch das Reisen ebenfalls eine andere Qualität bekommen: "Wenn ich im Tessin bin, will ich mich in erster Linie an diesem schönen Ort entspannen. Hier im Tessin findet man die eigene Verbindung zur Natur und die innere Ruhe wieder."

Die Rebberge überlebten die Industrialisierung


Was den Weinanbau betrifft, zeichnet sich das Tessin gerade dadurch aus, dass hier viele Weinberge der Modernisierung und Industrialisierung widerstanden haben und weiterhin bearbeitet werden. Bei einem Spaziergang auf den sich durch steile Rebberge schlängelnden Routen wird das besonders bewusst. Doch die Cantine Aperte bieten mehr als einen Blick hinter die Kulissen der Weinproduktion und eine oder zwei Kostproben der edlen Tropfen: Einige Kellereien bieten noch ein zusätzliches Rahmenprogramm mit der Degustation weiterer lokaler Produkte, Animation und Live-Musik an. Orientierung durch das breite Angebot bieten neben unserer Rubrik "Önogastronomie" dieser Woche auch die Website www.ticinowine.ch und die Smartphone-App von Ticinowine.

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Ticinowine – Interprofessione della Vite e del Vino Ticinese
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6828 Balerna
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Sa, 24. Mai und So, 25. Mai jeweils 10.00 bis 18.00 Uhr

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