Familiär geht es zu an den beiden Tagen der "Cantine Aperte", wenn rund 80 Winzer im Kanton ihre Keller öffnen – zum Probieren, Fachsimpeln und Plaudern, um einen Betrieb intensiv kennenzulernen oder um sich wandernd von einem zum andern einen genussvollen Überblick zu verschaffen.

Es ist paradox: Ausgerechnet dann, wenn die Weinbauern im Rebberg und Keller am meisten zu tun haben, im Herbst, kommen die meisten Gäste. Dann mag der Aufenthalt zwar trotzdem schön werden, ein gemütliches Gespräch mit den Winzersleuten kommt aber oft nicht zustande. Genau umgekehrt geht es am 19. und 20. Mai bei "Cantine Aperte" zu – und das soll es auch.

Einschenken und Zeit schenken

Diese beiden Tage des Pfingstwochenendes haben sich rund 80 Tessiner Winzer reserviert, um ihren Besuchern nicht nur Wein einzuschenken, sondern auch Zeit zu schenken. Dies ist genau der richtige Moment zum Austausch, sei es zum Fachsimpeln über einem Glas der jüngsten Crus der 2017er Ernte, sei es bei einer Führung durch die Geheimnisse der Keller, wo die guten Tropfen ruhen und reifen, oder beim Probieren herzhafter Happen, die zu Merlot und Co gereicht werden.

Wieso, weshalb, warum?

Apropos Merlot: Er ist mit 82 Prozent die am weitesten verbreitete Rebsorte in der italienischen Schweiz. Längst hat der hier – meistens – rot ausgebaute Bacchus-Trank nicht nur internationales Niveau erreicht, sondern konkurriert mühelos mit den Weltbesten. Warum das so ist? Worin der Unterschied zwischen den Böden des Sotto- und Sopraceneri besteht und was das für den Wein bedeutet? Und welche Rebsorten ausser dem Merlot auch typisch fürs Tessin sind? Fragen Sie doch einen Winzer!