Die Wächterin des südlichen Bünden

Publiziert: 15 September 2013

Mit viel Schweiss und Arbeit wird ein Schweizer Wahrzeichen schrittweise renoviert. An der Südseite der San-Bernardino-Strecke wacht die Burganlage über den Transit.

Noch bevor die Römer und Rätier ihre Karren den Hang hoch zogen, besiedelten Jungsteinzeitler die Hügelanlage, aus der später das Kastell oder die Burg von Misox hervorging, und erfreuten sich der linden Luft und der weiten Sicht. Und lange bevor die Reisenden auf ihren vier oder zwei Kautschuk-Kissen an ihr vorbeirasten, wurde das erste Kirchenfundament gelegt. Im 6. oder 7. Jahrhundert. Schriftlich wird das Kastell 1219 in einem Stiftungsbrief erwähnt. Die Freiherren von Sax sollen dort oben die freie Luft für rund 400 Jahre geschnuppert haben.

Freigelegt und renoviert


Aus Anlass der Mailänder Kriegszüge war das Kastell im 15. Jahrhundert sowohl für die Eidgenossen als auch für den grauen Bund von Interesse. Im Jahr 1525 liessen die Drei Bünde die Burg schleifen, aus Angst vor der Übernahme durch fremde Herren. Mit der Zeit zerfiel die restliche Anlage. Ein Blitzschlag zerstörte den Hauptturm. In den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts wurde die Burg freigelegt, und zwischen 1986 und 1993 wurden der mehreckige Westturm und die Mauern im Norden und Nordwesten wieder hergestellt. Für Misox ein Geschenk und die Ehrung vergangener Zeit.

Kiosk, Konzerte und Themenweg


Leider hat der Kiosk dort am Eingang nicht immer geöffnet. Wenn ja, ist es schon fast ein Burgfest. Ansonsten weiden dort gern ein paar Schafe. Früher, nicht ganz so früher, wie in den aktiven Zeiten, fanden auf dem Kastell ab und zu Konzerte statt. Manchmal auch unautorisierte Treffen von Burgfans. Dem wurde mithin der Torriegel geschoben. Heute kann man in aller Stille auf dem Fussweg einen Teil des befestigten Mauerwerks bewundern. Apropos Fussweg: In unmittelbarer Nähe der Burg gibt es ausserdem einen Themenweg. "Natur und Kultur" heisst er, und Castello und Weg teilen sich den Parkplatz. Auch aus archäologischer Hinsicht ist dieser Sentiero interessant: Auf dem insgesamt 13 Kilometer langen Weg, zu dem es verschiedene Zustiege gibt, finden sich Spuren vergangener Epochen. Stein-, Bronze- und Eisenzeit lassen grüssen.

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