Eine Wanderung zum Maiensäss Odro lockt mit hochinteressanten Spuren der Vergangenheit, aber auch mit fantastischen Panoramen – und der vielleicht kuriosesten Dusche des Tessins.

Einen ganzen Tag sollte man sich schon Zeit nehmen, um den "Ethnografischen Rundgang Odro" unter die Wanderschuhe zu nehmen. Zwar sind die fast zwölf Kilometer ab und bis Vogorno (Haltestelle Postbus) in rund fünfeinhalb Stunden zu schaffen – aber wozu? Schliesslich kommt hierher, wer den urbanen Stress vergessen will, und das funktioniert angesichts der vielen Kostbarkeiten am Wegesrand ganz prächtig.

Mensch und Landschaft

Es sind ihrer – mindestens – fünfzehn. Zu den baulichen gehören eine Mühle, zwei Kapellen, mysteriöse Schalensteine und eindrückliche Trockenmauern. Faszinierende Einblicke in die Natur und die Mühen der Alpwirtschaft eröffnen das Wildheumuseum des Maiensässes Odro, Anknüpfungspunkte für Heuseile, ein Gratweg, ein Weinberg, dessen Reben noch nach traditionellen Methoden gepflegt werden, sowie Buchen- und Kastanienhaine. Unbeschreiblich sind die Ausblicke auf den Vogorno-Stausee und den Lago Maggiore.

Shampoonieren und staunen

Natürlich bietet der Weg auch immer wieder schöne Rastplätze. Dabei sticht der Biobauernhof Odro hervor. Hier kann man auf einer Panoramaterrasse nicht nur Käse oder Salametti probieren, die von den seltenen Verzasca-Ziegen stammen. In gemütlichen Rustici kann man auch übernachten oder mitgebrachte Mahlzeiten zubereiten. Ausserdem steht ein Schlafsaal für bis zu 14 Personen zur Verfügung. Eine echte Kuriosität ist die Freiluftdusche mit traumhafter Aussicht über das Tal und die Seen – ein unvergessliches Reinigungserlebnis!