Der Oberlauf der Verzasca windet sich durch ein wildromantisches Tal, in dem man auf den Spuren der einstigen Bevölkerung wandern und ihre Errungenschaften entdecken kann.

Für die meisten Touristen endet das Val Verzasca am Ende der Kantonstrasse in Sonogno. Doch der Fluss ist viel länger. An seinem Oberlauf, im Val Vegornèss, schufen die Einwohner des Tales einst ein ganzes Netz von Pfaden, um das gebirgige Land rundum bestmöglich zu nutzen: für den Holztransport und die Transhumanz. Ein rund sieben Kilometer langer ethnografischer Lehrpfad von Sonogno aus erschliesst einige der faszinierendsten Elemente dieses verworrenen, alten Wegenetzes.

Frühe Bergbau- und Kühltechnik

Schwer zu gehen ist er nicht, da er nur sanft ansteigt. Immer schmaler wird er, immer wilder die Natur. Kurz vor dem malerischen Weiler Cabiói bemerkt man auf beiden Seiten des Tals zwei ungewöhnliche Steinhaufen: die beeindruckenden Reste der sogenannten Serra, einer künstlichen Staumauer. Fachgerecht reguliert, wurden mit dem Wasser die zuvor angehäuften Baumstämme ins Tal geschwemmt. Am rechten Hang befinden sich rund zwanzig Felsenkeller, die Fregère, in denen einst Lebensmittel kühl aufbewahrt wurden.

Das etwas andere Erholungszentrum

Bei Cabiói teilt sich der Weg. Ein Pfad führt hinauf zur Alphütte Barone, der andere geht in Richtung Gann. Zwischen den Felsbrocken des dortigen Schotterhangs verstecken sich rund zehn kleine, einfache Unterstände. In diesen Sprügh verbrachten die Hirten mit ihrem Vieh einige Tage vor und nach dem sommerlichen Aufenthalt auf der Alp. Die detaillierte Broschüre Vegornèss mit vielen interessanten Informationen kann man sich von der Website des Museo di Val Verzasca herunterladen.